Grosse Pläne werden derzeit im Appenzell geschmiedet: die Säntis-Schwebebahn AG möchte noch in diesem Jahr mit dem Neubau eines Hotels auf der Schwägalp beginnen. 42 Mio. CHF werden in das „Projekt Schwägalp“ fliessen, das sich zu einem „Swiss Alpine Resort“ entwickeln soll. 68 Gästezimmer, Restaurants sowie ein Seminar- und Wellnessbereich wird das Haus umfassen. Das 77 Jahre alte Berghotel Schwägalp wird abgerissen. Mit der Baumassnahme möchte das Bahnunternehmen nicht nur ein zeitgemässes Hotel- und Gastronomieangebot schaffen. Auch der Event- und Tagungsbereich soll so weiter ausgebaut werden. 2012 fanden über 800 Anlässe auf dem Säntis oder der Schwägalp statt. Geografisch zielt das Unternehmen auf mehr Tagungsgäste aus dem Grossraum Zürich. Heute stammt ein Grossteil der Gäste an dem Ostschweizer Berg aus der Region.
Im Geschäftsjahr 2012 nahmen die Frequenzen am Säntis um 7.1% auf 390’988 ab, was mit dem schlechten Wetter begründet wird. Der Betriebsertrag ging dadurch auf 13.25 Mio. CHF zurück. Knapp 5 Mio. CHF steuerte der Transportbereich bei, 7.2 Mio. CHF die Gastronomie im Berghotel Schwägalp sowie in den Restaurants Säntisgipfel und Passhöhe. Aufgrund leicht höherer Aufwendungen erreichte das Betriebsergebnis (EBITDA) nur 2 Mio. CHF (Vorjahr: 3 Mio. CHF). Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 46’000 CHF. Obwohl die Säntisbahn das ganze Jahr über geöffnet ist, erzielt sie ihren Hauptumsatz in den Sommermonaten. Skianlagen gibt es am Säntis keine mehr. Ein wichtiger Meilenstein für die Bahngesellschaft war in 2012 die erfolgreich durchgeführte Kapitalerhöhung, die 20.7 Mio. CHF in die Kassen spülte. Mit diesem Kapital, einem zinslosen NRP-Darlehn der öffentlichen Hand in Höhe von 4 Mio. CHF sowie weiteren Bankdarlehen soll das „Projekt Schwägalp“ finanziert werden. Durch die Kapitalerhöhung erhöhte sich die Anzahl der Aktionäre auf 14’544. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet die Gesellschaft eine leichte Verbesserung des Umsatzes, was sich aufgrund der hohen Fixkosten positiv auf den Gewinn auswirken soll.
Mit den grossen Investitionen will sich die Säntis-Schwebebahn für fit die Zukunft machen. Angesichts der bisherigen Erfolge im Seminar- und Tagungsbereich könnte es so gelingen, nach Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2015 auf der Umsatz- und Ertragsseite zu wachsen. Zudem dürfte auch die starke Wetterabhängigkeit im Tagestourismus etwas abnehmen. Dank einer Eigenkapitalquote von derzeit 94% und der konstanten Generierung von Cashflows in Höhe von jährlich 2 bis 3 Mio. CHF wird das Unternehmen das anstehende Projekt problemlos finanzieren können. Die Aktionäre verzichten seit 2006 auf die Ausschüttung einer Dividende, um so die Eigenfinanzierungskraft zu stärken. Statt einer Bardividende erhält jeder Aktionär – gestaffelt nach Aktienbesitz – mindestens 1 Freibillet im Wert von 45 CHF. Zudem darf er am Tag der GV (28. Juni) gratis auf den Säntis fahren. Die Aktien, die derzeit zu Preisen um die 910 CHF gehandelt werden, eignen sich daher vor allen Dingen für Personen, die von diesen Aktionärsvorzügen profitieren möchten.