HBB Holding: arbeitet am Turnaround

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Die Aktien der auf die Herstellung von gebogenen Metallprofilen spezialisierten Industriegruppe HBB Holding AG haben in den letzen zwölf Monaten um rund zwei Drittel an Wert verloren. Am Firmensitz im appenzellischen Walzenhausen werden Spezialprofile, die ein sehr hohes technisches Know-how erfordern und nur in Kleinserien benötigt werden, produziert. Weniger aufwändige Profile, die in hohen Stückzahlen nachgefragt werden, stellte das Unternehmen am neuen Standort im deutschen Görlitz her. HBB verfügt über ein sehr grosses Know-how im Bereich der Biegetechnik. Zu den wichtigsten Kunden gehören namhafte Hersteller in den Bereichen Automobil, Luftfahrt und Eisenbahn – darunter die SBB, Bombardier und Kässbohrer.

Hohe Investitionskosten in den Aufbau der Produktion in Görlitz belasteten die Jahresrechnung 2012, die mit einem Verlust von 1.4 Mio. CHF (Vorjahr: minus 1 Mio. CHF) abschliesst. Der konsolidierte Umsatz erreichte 8 Mio. CHF (Vorjahr: 9.4 Mio. CHF). Zur Finanzierung der Investitionen erhöhte die HBB vor Jahresfrist das Aktienkapital um 50’000 CHF durch die Ausgabe von 5’000 neuen Namenaktien im Nennwert von 10 CHF. Die Papiere wurden zu 150 CHF emittiert. Während die Investitionen dank der Finanzspritze planmässig durchgeführt werden konnten, verzögerten sich die Bestelleingänge infolge des schwachen Marktumfelds. So sah sich HBB mit den hohen Kosten und fehlenden Erlösen konfrontiert. Diese Situation führte zu einer ungenügenden Liquiditätslage. Deshalb mussten die Investitionspläne redimensioniert und die Vorwärtsstrategie gestoppt werden. Seit dem Jahreswechsel zeichnet sich eine deutliche Verbesserung ab. Die Produktionsanlagen in Görlitz sind gut ausgelastet. Neben höheren Erlösen sollen vor allem tiefere Kosten den Turnaround im 2013 ermöglichen. Mit dazu beitragen wird auch die Vermietung eines Teils der Hallenfläche in Walzenhausen, welche zusätzliche Einnahmen von jährlich 100’000 CHF in die Kassen der Unternehmung spülen soll. Auf diesem Weg möchte die HBB Holding im 2013 ohne weitere Kapitalmassnahmen der angespannten finanziellen Lage entkommen und den Turnaround erreichen.

Die HBB Holding AG hat den ursprünglich für 2012 avisierten Turnaround bislang nicht geschafft. Dank der Kapitalerhöhung konnten die Investitionen in den neuen Standort Görlitz, die im 2013 erste Früchte zeigen, finanziert werden. Mit einer Eigenmittelausstattung von 20% der Bilanzsumme per Jahresende 2012 ist die Gesellschaft schwach finanziert. Eine wichtige Rolle spielt für HBB daher in Zukunft die Stärkung der Bilanz. Diese dürfte gelingen, wenn dem Unternehmen in diesem Geschäftsjahr der Turnaround gelingt. In diesem Fall dürften sich auch die Aktienkurse wieder dem Niveau der Kapitalerhöhung von 150 CHF je Aktie annähern. Sofern die Ziele nicht erreicht werden, sieht HBB schwierigen Zeiten entgegen. Diese sollten allerdings dank der hervorragenden Marktstellung des Unternehmens in den aktuellen Aktienkursen eskomptiert sein. Derzeit werden die Titel für 50 CHF gesucht und zu 95 CHF angeboten.

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