Davos Klosters Bergbahnen: Gewinn von Sondereinflüssen getrieben

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Die Davos Klosters Bergbahnen AG ist dank der Fusion der Davos-Parsenn Bahn, der Bergbahnen Brämabüel und Jakobshorn sowie der Luftseilbahn Klosters-Gotschnagrat-Parsenn vor zehn Jahren zu einer der fünf grössten schweizerischen Bergbahnen geworden. Nur die Grösse reicht indessen nicht aus, sich dem allgemeinen negativen Branchentrend der Bergbahnbranche zu entziehen. So sanken die Erträge im Geschäftsjahr 2012/13 (siehe Geschäftsbericht), welches per 30. April 2013 endete, um CHF 3 Mio. auf CHF 62 Mio. Die Gesellschaft verzeichnete in allen Sparten tiefere Einnahmen. Den grössten Teil zum Minus trugen die Hotel- und Gastroeinnahmen bei, die wegen des Ausstiegs aus nicht rentablen Betrieben um CHF 2,4 Mio. fielen. Die Devestitionen führten zu einem Buchgewinn von CHF 4,15 Mio. Zusätzlich musste die Gesellschaft aus steuerlichen Gründen stille Reserven von CHF 5,3 Mio. CHF auflösen. Der Reingewinn vervielfachte sich von CHF 0,9 Mio. im Vorjahr auf CHF 7,8 Mio. CHF.  Die Aktionäre müssen sich dennoch mit einer Dividende von CHF 3,60 pro Aktie begnügen.

Die Gesellschaft gehört, wie die Zermatt Bergbahnen und die Jungfraubahnen, zur Top-Liga der schweizerischen Bergbahnen. Kennzeichnend für diese Firmen ist, dass sie in der Lage sind, sämtliche betrieblich notwendigen Sachabschreibungen aus dem laufenden Cashflow zu finanzieren. Auch gelingt es diesen Unternehmen, die Mittel für die Erneuerung der Sachanlagen zu generieren. Bei den Davos Klosters Bergbahnen ist indessen zu beachten, dass die Bergbahnen Pischa, Rinerhorn und Klosters Madrisa, an denen die Gesellschaft massgeblich beteiligt ist, nicht in der Lage sind, die für die kurzfristig anstehenden Erneuerungsinvestitionen notwendigen Mittel aus dem Geschäftsbetrieb zu erwirtschaften. Ein langfristiger Weiterbetrieb dieser Bahnen ist nur mit einer finanziellen Unterstützung der Davos Klosters Bergbahnen möglich. Zumindest bei den anstehenden Konzessionserneuerungen erscheint eine Komplettübernahme nicht unwahrscheinlich. Bei Kursen um die 201 CHF ist die Dividendenrendite mit 1.8% eher unterdurchschnittlich. Einzig für Aktionäre mit einem Faible für Bergbahntitel und Bezug zu der Region erscheinen die eher hoch bewerteten Titel interessant.

1 Kommentar

  1. In der Region Davos-Klosters haben die „kleinen“ Bergbahngesellschaften Klsters-Madrisa, Pischa und Rinerhorn einen schweren Stand. Wegen der geografisch ungünstigen Lage abseits der Hauptverkerkehrsachsen sind diese Gebiete nicht per Bahn zu erreichen. Die Gäste müssen entweder mit dem Privatauto anreisen oder auf den Bus umsteigen. Hingegen können die beiden Hauptgebiete Jakobshorn und Parsenn-Gotschna bequem mit der Bahn erreicht werden. So konzentriert sich das Gästeaufkommen im Winter denn auch zu knapp 75% auf die beiden Hauptgebiete, die von den Davos-Klosters-Bergbahnen betrieben werden. Als Massstab kann die Anzahl Ersteintritte ins Skigebiet herangezogen werden. In der gesamten Region werden pro Saison nahezu eine Million Ersteintritte gezählt. Hiervon entfallen je gut 10% auf die Gebiete Klosters-Madrisa und Rinerhorn. Nur knapp 5% der Ersteintritte werden bei den Sportbahnen Pischa gezählt. Letztere Bahn steht auch finanziell am schlechtesten da. Im Geschäftsbericht verweist das Unternehmen auf die hohen Betriebskosten, die nur aus der vorhandenen Liquidität gedeckt werden können. Dies gilt besonders im Zusammenhang mit der aktuell anstehenden Verlängerung der Konzession für den Bahnbetrieb. Das derzeitige Betriebskonzept reiche nicht mehr aus, um den Weiterbetrieb zu gewährleisten. Als Retter in der Not kommt die Davos-Klosters-Bergbahnen AG, die 52,9% der Aktien der Sportbahnen Pischa besitzt, in Betracht. Dabei kommt in erster Linie eine Vollübernahme der Pischabahnen in Betracht, bei welcher die Pischaaktionäre neue Aktien der Davos-Klosters-Bergbahnen AG im Tausch erhalten würden. Nicht ganz ausgeschlossen werden kann auch eine komplette Schliessung des Pischagebiets. Negative Folgen hätte dies lediglich für die freien Aktionäre der Pischabahnen, die ihr Investment vollständig abschreiben müssten. Die Davos-Klosters-Bergbahnen führt die Beteiligung an den Pischabahnen lediglich mit einem Wert von 1 CHF in den Büchern.

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