Montana Tech: will Verwaltungsrat verschlanken

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Kaum hat die Montana Tech Components-Gruppe (MTC) den Aktienrückkauf zu 4 CHF pro Namenaktie abgeschlossen, steht schon eine ausserordentliche Generalversammlung ins Haus. Am 25. November um 11 Uhr sollen die verbleibenden Aktionäre in den Räumen der Zürcher Anwaltskanzlei Walder Wyss zusammenkommen, um den Verwaltungsrat (VR) der Industriegruppe neu zu wählen. Mit Ausnahme von Hauptaktionär und VR-Präsident Michael Tojner und Vizepräsident Christian Hosp treten die übrigen vier Verwaltungsratsmitglieder Sven Quandt, Martin Ohneberg, Ingolf Planer und Franz Guggenberger zurück. Anschliessend soll der auf M&A-Transaktionen spezialisierte Anwalt Markus Vischer (siehe Bild; Foto: Walder Wyss AG), Partner der Kanzlei Walder Wyss, neu in den VR gewählt werden. Weitere Zuwahlen sind nicht vorgesehen. Die zurückgetretenen Verwaltungsratsmitglieder waren nur kurze Zeit im Verwaltungsrat vertreten, so dass sich durch deren Ausscheiden keine grundlegende Veränderung ergibt, teilte die Gesellschaft mit. Zudem würden „die Herren Quandt, Ohneberg, Planer und Guggenberger“ der Montana Tech Components AG in anderer Funktion weiterhin zur Verfügung stehen.

Auf Nachfrage erklärt eine Sprecherin der MTC-Gruppe, dass diese Massnahme dazu diene, nach dem Aktienrückkauf die „Struktur der Gesellschaft zu verschlanken“. Sie bestätigt, dass die Veränderungen im VR keine Auswirkungen auf die operative Führung haben würden. Finanzchef Ingolf Planer bleibt weiterhin CFO der Gruppe. Zum Abschluss des Aktienrückkaufprogramms teilt die Gesellschaft mit, dass sie knapp 10% der Aktien von vorrangig Schweizer und österreichischen Aktionären zurückgekauft habe. Somit dürften Michael Tojner und die mit ihm verbundenen Investoren nun gesamthaft deutlich mehr als 66% der Aktien besitzen. Kenner von MTC und Tojner gehen sogar davon aus, dass der Anteil über 90% liegt. Dass er mit den Neuwahlen im Verwaltungsrat seine Machtposition zementiert, erscheint angesichts der Mehrheitssituation nur konsequent. Tojner wolle sich ohnehin mit 80% seiner Zeit um die MTC-Gruppe kümmern, so die Sprecherin. Bereits im Sommer hatte er den Ausstieg aus der von ihm gegründeten Private Equity-Firma Global Equity Partners (GEP) angekündigt (siehe „Der Standard“ vom 2. Juni). Sorgen, dass die wenigen verbleibenden Minderheitsaktionäre nun nichts mehr zu sagen hätten, versucht die Sprecherin der MTC-Gruppe zu zerstreuen: „Bei MTC werden alle Aktionäre gleich behandelt“.

Es erscheint als unschöner Akt, dass Michael Tojner so rasch nach Beendigung des Aktienrückkaufprogrammes den Verwaltungsrat zusammenstutzt und die MTC-Gruppe weitestgehend alleine führen will. In der heutigen Zeit ist es gerade bei Unternehmen mit einem breiteren Aktionariat kein Zeichen guter Unternehmensführung, wenn sich die Macht im VR bei einer Person kumuliert, welche das Unternehmen – wie Tojner – dann im Doppelmandat leitet. Wer diesen Zustand allerdings nicht mittragen wollte, hatte in den letzten sechs Wochen die Möglichkeit, zu fairen Konditionen über das Aktienrückkaufprogramm seine Papiere anzudienen. Denn obwohl die Perspektiven für die MTC-Gruppe – insbesondere durch die jüngsten Zukäufe – intakt sein dürften, müssen Minderheitsaktionäre damit rechnen, in den nächsten Jahren an einer positiven Entwicklung nicht mehr partizipieren zu können. Ein Handel der Aktien wird es zwar weiterhin geben. Derzeit werden die Papier auf OTC-X zu 3.60 CHF gesucht und für 4.40 CHF angeboten. Es gibt im OTC-Markt allerdings interessantere Investments, als die MTC-Titel.

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