Plaston Holding AG: Geschäft mit Luftbefeuchtern wächst kräftig

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Plaston Produktionsstätte in Jiaxing/China
Plaston produziert in eigenen Werken in der Schweiz, in Tschechien und Jiaxing/China (Foto). Bild: Plaston Holding AG

Die Ostschweizer Industriegruppe Plaston Holding AG konnte im 1. Semester des Geschäftsjahres 2013/14 (Ende: März `14) ein starkes Umsatzwachstum verzeichnen, wie das Unternehmen jüngst in seinem Halbjahresbericht bekannt gab. Insgesamt erreichte der Betriebsertrag 40.3 Mio. CHF. Ein Teil des Umsatzanstieges ist auf die Akquisition der wez Kunststoffwerk AG zurückzuführen. Im Geschäft mit den Luftbehandlungsgeräten (ATS) stieg der Umsatz allerdings organisch um 61.4%. Für das Gesamtjahr erwartet die Gesellschaft eine Belebung des Industriegeschäfts (u.a. Transportkoffer für Elektrowerkzeuge) und eine „klare Umsatzsteigerung zum Vorjahr“ im Bereich der Luftbehandlungsgeräte. In unserer am 5. Dezember veröffentlichten Unternehmensanalyse gehen wir von einer Steigerung des Bruttoumsatzes im laufenden Geschäftsjahr auf mindestens 92.5 Mio. CHF aus. Treiber des Umsatzwachstums sind sowohl der akquisitionsbedingte Umsatzzuwachs durch die anteilige Integration von wez sowie das organische Wachstum insbesondere im Bereich ATS.

Das laufende Geschäftsjahr ist für die Plaston-Gruppe allerdings ein Übergangsjahr, wie wir bereits in unserem Blog-Beitrag vom 13. August geschrieben haben. Denn Plaston hat einerseits die Akquisition und Integration der wez Kunststoffwerk AG zu verkraften. Hier ist mit Sonderkosten zu rechnen. Ebenso führen Anpassungen innerhalb der Organisation und sowie die Umstellung auf die Marke „boneco healthy air“ (vorher: „Boneco“ und „Air-o-swiss“) im Bereich ATS zu einer weiteren, einmaligen Belastung der Erfolgsrechnung. Die Zahlen für das 1. Semester zeigen dies. So lag das Betriebsergebnis mit minus 0.4 Mio. CHF im negativen Bereich. Im Vorjahr lag der Verlust nur bei 0.1 Mio. CHF. Das schwache Ergebnis im 1. Semester ist generell auf die Saisonalität im Bereich ATS – die meisten Luftbehandlungsgeräte werden im Winter verkauft – zurückzuführen ist. Angesichts einer soliden Bilanz (Eigenkapitalquote per Ende September: 60.7%) ist die Plaston-Gruppe in der Lage, die vorgenommen Wachstumsschritte aus eigener Kraft zu finanzieren.

Mit ihren Geschäftsbereichen «Industrieprodukte» und «Luftbehandlungsgeräte» ist Plaston in zwei attraktiven Nischen tätig. Beide Nischen wachsen moderat, aber nachhaltig, wobei die Wachstumstreiber in beiden Bereichen die aufstrebenden Märkte im asiatischen Raum sind. Durch eine kluge Expansionspolitik war Plaston schon frühzeitig in China präsent. Mit dem Kauf der wez Kunststoffwerk AG, die bisher ausschliesslich in der Schweiz aktiv waren, öffnet Plaston für die wez-Produkte nun die Tür zu den attraktiven Märkten in Asien und Europa. Bis sich diese Synergien allerdings voll in der Erfolgsrechnung zeigen, dürfte es noch etwas dauern. Bei Kursen um die 4’600 CHF beträgt das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis des für das Geschäftsjahr 2013/14 geschätzten Gewinns knapp 23. Allerdings wird das aktuelle Geschäftsjahr ein Übergangsjahr, so dass in 2014/15 bereits wieder mit Gewinne auf dem Niveau der Vorjahre von rund 300 CHF je Aktie (KGV 15) erwartet werden können. Der Titel notiert derzeit um rund 14% unter dem ausgewiesenen Buchwert von 5’331 CHF je Aktie. Die Dividendenrendite liegt bei 2.6 %. Angesichts der soliden Finanzierung mit einer Eigenkapitalquote von 69 % (per Ende März `13) und einer hohen Cashposition, welche die Finanzierung weiterer Wachstumsschritte aus eigener Kraft erlaubt, ist die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau fair bewertet. Wenn sich die eingeleiteten Optimierungsschritte und die Synergien aus der wez-Akquisition positiv in der Erfolgsrechnung niederschlagen und die Umsätze wie geplant anziehen, dürfte wieder Schwung in den seit zwei Jahren rückläufigen Aktienkurs kommen.

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