Auf der Schwägalp im Appenzell sind am 5. August 2013 die Baumaschinen aufgefahren. Nahe der Talstation der Säntis-Schwebebahn wurde mit dem Bau eines neuen 3-Sterne-plus-Hotels begonnen, das Ende 2015 fertiggestellt sein soll. Mittlerweile ist das Untergeschoss des „Säntis-Alpin-Resort“ fast fertiggestellt (siehe Live-Cam-Bilder von der Schwägalp). Mit dem Neubau (68 Doppelzimmer) sollen die Kapazitäten für mehrtägige Seminare, Tagungen und Kurzurlaube erweitert werden. Läuft alles planmässig, könnte das rund 42 Mio. CHF teure Hotel im November 2015 bezogen werden und ab 2016 für zusätzliche Umsätze sorgen.
Dass die Säntis-Bahn im Geschäftsjahr 2013 ein schwaches Ergebnis ausweisen musste, ist allerdings nicht primär auf die Baumassnahmen zurückzuführen, wie wir in einer am 15. Mai veröffentlichten Unternehmensanalyse feststellen. Zwar gingen die Frequenzen am Säntis um 9.5% auf 353’743 zurück. Dies ist jedoch vorwiegend auf den langen Winter zurückzuführen. Mit einem Umsatz von 13.24 Mio. CHF war das Jahr 2013 ertragsmässig ein Durchschnittsjahr (siehe Geschäftsbericht 2013). Hohe Aufwendungen bei den Personal- und Instandhaltungskosten führten allerdings zu einem kräftigen Rückgang des Betriebsgewinns (EBITDA) auf 1.49 Mio. CHF (minus 28.2%). Der Reingewinn lag schliesslich nur noch bei 15’638 CHF. Trotz der Bauarbeiten in diesem Jahr ist Geschäftsführer Bruno Vattioni zuversichtlich, im laufenden Geschäftsjahr die Vorjahreszahlen wieder übertreffen zu können. Denn der Start ins neue Jahr verlief aufgrund des recht schneearmen Winters und der warmen Witterung im Frühling deutlich besser als im Vorjahr. Bis Ende April konnte die Säntis-Schwebebahn bei den Frequenzen um 6.5% und beim Betriebsertrag sogar um 15% gegenüber dem Vorjahr zulegen. Dass die Baustelle an der Talstation einen negativen Einfluss auf das Ergebnis haben werde, sieht er nicht. Die Gäste seien sehr interessiert am Fortschritt der Bauarbeiten, so Vattioni. Im Sommer werde die Säntis-Bahn auch spezielle Baustellenführungen anbieten. Vattioni weist jedoch auch darauf hin, dass das relevante Sommergeschäft für die Bahn erst noch bevorstehe.
Mit einer EK-Quote von 93% ist das Unternehmen solide finanziert. Zudem ist die Finanzierung des Bauprojektes restlos gesichert. Trotz der Baumassnahmen zeichnet sich für das Jahr 2014 eine positive Tendenz ab. Wegen der Investitionen müssen die Aktionäre weiterhin auf eine Barausschüttung verzichten. Eine Wiederaufnahme der Ausschüttung ist das Ziel der Bahn. Bei Kursen um die 915 CHF pro Aktie ist der Titel vor allem für Personen interessant, die vom Freibillet im Wert von 45 CHF profitieren möchten und die Generalversammlung nutzen, um gratis auf den zu Säntis fahren (siehe auch Naturaldividenden).