Die Weisse Arena AG konnte im Geschäftsjahr 2013/14, welches per 30. April 2014 endete, die Umsätze auf dem Vorjahresniveau von knapp 88 Mio. CHF halten. Gegenüber anderen Bergbahnunternehmen, bei denen der Grossteil der Erträge aus dem Bahngeschäft stammt, generiert die Weisse Arena nur rund 40% der Einkünfte aus dem Bahnbetrieb. Aus diesem Grund bezeichnet sich die Gesellschaft selbst als Tourismus- und nicht als Bergbahnunternehmung. Im vergangenen Jahr konnte sich auch die Weisse Arena nicht vom Rückgang des Gästeaufkommens abkoppeln und musste einen Rückgang der Ersteintritte ins Gebiet um 3.2% auf 908’650 verbuchen. Negativ wirkten sich vor allem die ungünstigen Witterungsbedingungen in den Monaten Januar und Februar aus. In diesen Monaten büsste die Gesellschaft zufolge über 45’000 Ersteintritte im Vorjahresvergleich ein, wie dem Geschäftsbericht entnommen werden kann. Im gesamten Winter gingen die Ersteintritte um 5% auf 809’200 zurück. Nach einem ebenfalls witterungsbedingt schwachen Start in das Sommergeschäft führten die idealen Wetterverhältnisse im Sommer und Herbst 2013 zu einem Plus der Sommerersteintritte um 14.8% auf 99’450 Gäste. Trotz des Rückgangs der Gäste konnte das Vorjahresnviveau von 35.9 Mio. CHF mit einem leichten Minus von 0.1 Mio. CHF praktisch gehalten werden. Die ungünstigen Witterungsbedingungen erforderten einen Mehreinsatz des Personals, was sich in einem Anstieg der Personalkosten um 0.4 Mio. CHF auf 9.4 Mio. CHF bemerkbar machte. Bei konstanten Betriebskosten resultierte ein Minus des EBITDA (Betriebsgewinn vor Abschreibungen) von 14 Mio. CHF nach 14.4 Mio. CHF im Vorjahr. Die resultierende EBITDA-Marge von 39.2% kann als sehr gut qualifiziert werden. Die ordentlichen, d.h. betrieblich notwendigen Abschreibungen, sanken um 0.3 Mio. CHF auf 10.8 Mio. CHF, während die zusätzlichen Abschreibungen um 0.5 Mio. CHF auf knapp 1.8 Mio. CHF erhöht wurden. So resultierte ein Rückgang des EBIT um knapp 0.6 Mio. CHF auf 1.5 Mio. CHF, was einem Rückgang um 28% entspricht.
An zweiter Stelle der Erträge steht die Gastronomiesparte Weisse Arena Gastro AG. Diese konnte ein Umsatzplus von 2.9% respektive plus 0.9 Mio. CHF auf 31.3 Mio. CHF verbuchen. Von den Erträgen gehen 54% auf das Konto der im Tal befindlichen Gastronomiebetriebe. Diese konnten dank eines Anstiegs der Erlöse um 1.1 Mio. CHF die Rückgänge der Gastronomie auf dem Berg kompensieren. Als wichtigste Erfolgsträger fungierten das Hotel Signina und das Restaurant am Caumasee. Die positive Entwicklung kann auch bei den Logiernächten, die um 6.9% auf 131’605 zulegten, festgehalten werden. Von den gesamten Übernachtungszahlen der Destination Flims Laax generiert die Weisse Arena gemäss Angaben des Geschäftsberichts einen Anteil von 37%. Der Mehrumsatz führte zu einem Anstieg der Warenkosten um 0.2 Mio. CHF auf 8 Mio. CHF bei einem Plus der Personalausgaben von knapp 0.7 Mio. CHF auf 11.6 Mio. CHF. Bei einem leicht höheren Betriebsaufwand (plus 0.1 Mio. CHF auf 9.5 Mio. CHF) resultiert ein Minus des EBITDA von 0.1 Mio. CHF auf 3 Mio. CHF. Dank tieferer Sachabschreibungen stieg das EBIT von 0.2 Mio. CHF im Vorjahr auf 0.3 Mio. CHF an. Deutliche Ertragsrückgänge um fast 2 Mio. CHF auf 5.2 Mio. CHF verzeichnete die als Dienstleistungssparte fungierende Mountain Vision. Neben der Tätigkeit für die Weisse Arena Gruppe führt die Gesellschaft die Finanzbuchhaltung für die Arosa Bergbahnen und weitere Kunden und ist zudem im Leistungsauftrag für die gesamte Destination Flims Laax verantwortlich. Wegen des tieferen Umsatzes ging das EBITDA um fast 0.3 Mio. CHF auf 0.8 Mio. CHF zurück. Angesichts dieser Rückgänge wird die Weiterführung des Leistungsauftrags geprüft. Ab dem 1. Mai 2015 wird dieser nur weitergeführt, wenn die Gesellschaft Angaben des Geschäftsberichts zufolge „einen massgeblichen Beitrag“ an die Wintervermarktung erhält. Die übrigen Sparten, hierzu gehört die Weisse Arena Leisure (Verkauf und Vermietung von Sportgeräten), die Mountain Adventures (Ski- und Snowboardkurse sowie diverse Kinderbetreuungsprogramme), die für den Betrieb des Rockressorts verantwortliche Baugesellschaft Rockressort, erwirtschafteten leichte Ertragssteigerungen.
Auf Gruppenebene stiegen die Personalkosten um 1.1 Mio. CHF auf 31.6 Mio. CHF bei einem Plus der Materialkosten von 0.2 Mio. CHF auf 8.9 Mio. CHF. Hingegen konnten die Betriebskosten um 1.4 Mio. CHF auf 22.7 Mio. CHF gesenkt werden, woraus ein leichter Rückgang des EBITDA um gut 0.1 Mio. CHF auf 24.5 Mio. CHF resultiert. Dank um 1.1 Mio. CHF auf 17.5 Mio. CHF gesunkener Sachabschreibungen resultiert ein Plus des EBIT von 1 Mio. CHF auf fast 7 Mio. CHF. Auf das Ergebnis positiv wirkten sich die um fast 0.5 Mio. CHF auf 2.8 Mio. CHF gefallenen Finanzierungskosten aus, so dass der Reingewinn um 1.4 Mio. CHF auf 3.8 Mio. CHF anstieg. Die Aktionäre erhalten eine Dividende in Vorjahreshöhe von 2 CHF. Diese wird in der für Privataktionäre steuerfreien Form der Ausschüttung aus Kapitaleinlagereserven erfolgen.
Die Geschäftszahlen der Weissen Arena Gruppe fallen nicht nur angesichts des schwachen Umfelds sehr gut aus. Trotz des starken Gewinnanstiegs erhalten die Aktionäre „nur“ eine Dividende in Vorjahreshöhe. Dies lässt sich angesichts der in den nächsten Jahren anstehenden und den bereits getätigten Investitionen gut nachvollziehen. Diese lagen im Berichtsjahr zwar bei lediglich 5.7 Mio. CHF, wären aber bei der Durchführung der geplanten Investitionen wesentlich höher ausgefallen. Verantwortlich für die Verschiebung war das noch nicht abgeschlossene Genehmigungsverfahren für den Ersatz der Sesselbahn „La Siala“. Diese Bahn wurde in das Schweizer Seilbahninventar aufgenommen, was dazu führt, dass bei einem Ersatz der Bahn das Bundesamt für Kultur (BAK) mit eingebunden wird. So musste der ursprüngliche Plan, die neue Bahn im Sommer 2014 zu bauen, verschoben werden. Inwieweit zusätzliche Kosten durch die Einbindung des BAK entstehen, ist offen.
Weiter verbessert wurden im Berichtsjahr dank der nur tiefen Investitionen von gut einem Viertel des Cashflows die Bilanzkennzahlen. So stieg die Eigenmittelquote von 30.1% auf 33.1%, was für ein Unternehmen der Tourismusbranche ebenso wie für eine Bergbahn als ordentlich quantifiziert werden kann.
Die Aktien der Gesellschaft werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 125 CHF notieren die Titel leicht über dem ausgewiesenen Buchwert von 120 CHF und weisen eine Ausschüttungsrendite von tiefen 1.6% auf. Wenig sinnvoll erscheint eine Bewertung der Titel anhand des KGV, da die Gesellschaft mehr als betrieblich notwendige Sachabschreibungen zulasten der Erfolgsrechnung macht. So kommt das – frei von derartigen Sonderfaktoren – Verhältnis des Kurses zum EBITDA von weniger als 3 als Kennzahl in Betracht. Dieses Niveau signalisiert keine überteuerte Bewertung der Titel. Zusätzlich erhalten diejenigen Aktionäre, die mindestens 75 Titel besitzen, eine Vergünstigung von 10% auf die Bergbahntickets und auf das Mietmaterial.