Mit einer Bilanzsumme von 521.9 Mio. CHF gehört die BBO Bank Brienz Oberhasli zu den kleineren Schweizer Regionalbanken. Ihren Sitz hat die Bank in Brienz im Berner Oberland und betreibt eine Niederlassung in Meiringen. Entstanden ist die BBO Bank, deren Vorgänger bereits seit 1851 bestehen, im Jahr 2000 durch den Zusammenschluss der Ersparniskasse Brienz und die Amtsersparniskasse Oberhasli zur heutigen Gesellschaft. Wie die meisten kleineren Regionalbanken erzielt das Unternehmen seine Erträge vorwiegenden aus dem Zinsdifferenzgeschäft, das 2013 rund 89% zu den Gesamterträgen beisteuerte. Der grösste Teil davon sind Hypothekarkredite. Nach Angaben der Gesellschaft entwickelt sich der Immobilienmarkt in der Region allerdings gemächlich, so dass hier keine Überhitzungen festzustellen sind.
Im ersten Semester 2014 war der Ertrag aus dem Zinsengeschäft rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahreswert ging dieser um 4.2% auf 3.3 Mio. CHF zurück. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+1.5%), der Erfolg aus dem Handelsgeschäft (+59.8%) und der übrige ordentliche Erfolg (+11.5%) konnten hingegen gesteigert werden. Der Geschäftsaufwand wurde um 1.7% auf 2.2 Mio. CHF gesenkt. Das Cost/Income-Ratio für das 1. Semester 2014 beträgt 56.9%. Insgesamt resultiert ein Bruttogewinn von 1.669 Mio. CHF (Vorjahr: 1.708 Mio. CHF). Für das Geschäftsjahr 2014 erwartet die Bank gemäss dem Halbjahresbericht einen Geschäftsaufwand von rund 4.45 Mio. CHF. Der Bruttogewinn wird sich dabei zwischen 3.05 und 3.15 Mio. CHF bewegen. Der ausgewiesene Reingewinn wird 0.4 Mio. CHF betragen. Als grösste Herausforderungen nennt die Bank das unverändert tiefe Zinsniveau, den Druck auf die Zinsmarge sowie den starken Konkurrenzkampf.
In der neuesten Unternehmensanalyse geht OTC-X Research aufgrund dieser Angaben auch von einem unveränderten Gewinn von 0.4 Mio. CHF für das Geschäftsjahr 2014 aus. Addiere man eine Dotierung der Reserve für allg. Bankrisiken in der Vorjahreshöhe von 0.98 Mio. CHF hinzu, ergebe sich ein adjustierter Gewinn pro Aktie von 10.4 CHF. Bei einem Kurs von 130 CHF auf der Handelsplattform OTC-X betrage das Kurs/Gewinn-Verhältnis von 12.5. Der ausgewiesene Buchwert pro Aktie belaufe sich auf 289.2 CHF. Die Aktie notiere somit deutlich unter dem Buchwert. Bei einer gleichbleibenden Dividende in der Höhe von 2.40 CHF entspreche die Dividendenrendite 1.8%. Mit dieser Rendite liege die Aktie der BBO am unteren Rand der Bandbreite von Regionalbankaktien (siehe Tabelle). Der Titel eignet sich eher für Anleger, die mit dem Institut und der Region verbunden sind, so das Fazit der Analyse. Aktionäre mit mindestens zehn Aktien profitieren von Sonderkonditionen, wie beispielsweise einer Gratis-Maestrokarte, spesenfreier Kontoführung für das Lohnkonto und Sonderkonditionen für Sparkonten. Letztere sind aufgrund des tiefen Zinsniveaus allerdings nicht mehr sehr attraktiv. Ein gesellschaftliches Ereignis in der Region ist zudem die Generalversammlung, die neben dem statutarischen Teil stets auch einen Unterhaltungsteil umfasst.