Das lief unerwartet und auch etwas unglücklich. Hatte das SPI-Depot von schweizeraktien.net schon wenige Tage nach dem Start am 9. Januar einen kleinen Vorsprung zum SMI herausgearbeitet, so drückt nun das Aus beim Euro-Mindestkurs auf die Performance. Der Performanceunterschied des Portfolios zum SMI beträgt vier Prozentpunkte. Allerdings ist das oft zu beobachten: In Phasen der Unsicherheit stehen Nebenwerte ganz oben auf der Verkaufsliste der Anleger und verlieren entsprechend mehr als die grossen Standardwerte. Vor allem kamen die international ausgerichteten Titel wie die beiden Maschinenbauer Rieter und Burckhardt Compression unter die Räder. Wie erwartet stabil mit einer deutlichen Outperformance zum breiten Aktienmarkt zeigen sich dagegen der Telekomdienstleister Mobilezone und das Gesundheitsunternehmen IVF Hartmann.
Flughafen Zürich – extra Flugbewegungen im Januar
Dabei kamen aus den Unternehmen in diesem Jahr noch kaum grössere offizielle Nachrichten. Bei Flughafen Zürich allerdings ist bei Präsentation der Januar-Zahlen am 12. Februar sogar mit guten Daten zu rechnen. Immerhin wurde wegen des Weltwirtschaftsforums in Davos am Airport in Kloten vergangene Woche mit etwa 1100 zusätzlichen Flugbewegungen gerechnet.
Rieter – kurzfristige Chance auf einen Rebound
Auch bei Rieter könnte es einen raschen Umschwung geben. Denn bereits am 4. Februar präsentiert der Maschinenbauer die Umsatzzahlen für 2014. Möglicherweise gibt es da auch eine erste Indikation für den Geschäftsverlauf in 2015. Zudem besteht hier eine solide charttechnische Rebound-Möglicheit. Die Aktie notiert im Bereich des Fünfjahrestiefs aus 2012 um 125 CHF. Spekulativ könnte sich der Einstieg bei Rieter also schon kurzfristig bezahlt machen.
Looser Holding – tiefes KBV
Looser Holding hat seine vorläufigen Umsatzzahlen schon geliefert und lag bei den Erträgen etwa auf Höhe der 2013er-Daten. Angesichts des angekündigten Gewinnanstiegs – konkrete Zahlen kommen am 18. März – scheint die Aktie nach dem Kursrutsch der letzten Woche mit einem Kurs/Buchwert-Verhältnis von geschätzt nur 0,9 schon vergleichsweise attraktiv bewertet. Mit so tiefem KBV zählt der Titel zu den günstigsten Werten auf dem Kurszettel.
Schmolz + Bickenbach: nach Fall unter den Widerstand – Kursrutsch übertrieben
Noch ein klein wenig tiefer bewertet ist sogar Schmolz + Bickenbach. Nachdem die Aktie des Stahlkonzerns infolge des SNB-Entscheids zum Mindestkurs die wichtige Marke von 1,0 CHF nach unten durchbrochen hat, fiel der Kurs rasch wie ein Stein weiter in die Tiefe. Das ist aber oft so: Reissen wichtige Marken im Chart, löst das nicht selten eine Verkaufswelle aus, und die Notierung selbst günstig bewerteter Titel stabilisiert sich erst auf niedrigerem Niveau. Der Stahlexperte notiert jetzt aber etwa um 15 Prozent unter dem Buchwert und bietet damit ebenfalls eine schöne Turnaround-Gelegenheit. Der Kursrutsch dürfte übertrieben sein.
Kudelski – Kursfantasie durch starke charttechnische Unterstützung
Interessant ist auch die Aktie von Kudelski. Nachdem die Notierung des Spezialisten für digitale Sicherheitssysteme seit Mitte Januar schon um 25 Prozent an Wert verloren hat, ist jetzt die starke Unterstützung und psychologische Marke von fast 10 CHF erreicht. Anleger nutzen die Gelegenheit und setzen auf einen raschen Rebound. Dieser könnte schon von der Präsentation der Jahreszahlen am 19. Februar ausgelöst werden.
Immerhin: Die Hoffnung für Aktien scheint nicht gestorben. So kann sich der SMI jetzt zum Wochenbeginn langsam stabilisieren und sich von seinen Tiefs nach dem Euro-Schock deutlich lösen. Während Blue Chip schnell auf solche Erholungsphasen reagieren, dauert das bei Nebenwerten wie im Depot erfahrungsgemäss etwas länger. Aber dann kommt es dort nicht selten zu deutlich kräftigeren Aufschwungsphasen und Nachholeffekten. Die Zusammensetzung des Depots bleibt bestehen. Für Neueinsteiger bieten sich nach dem Kurszerfall des Portfolios wie geschildert reihenweise gute Einstiegschancen.