Thermalbad Zurzach: Hitzesommer und starker Franken wenig spürbar, Umbaumassnahmen belasten

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Das grosse Aussenschwimmbecken wird als letztes im Jahr 2016 saniert. Quelle: Thermalbad Zurzach AG
Das grosse Aussenschwimmbecken wird als letztes im Jahr 2016 saniert. Quelle: Thermalbad Zurzach AG

Die Thermalbad Zurzach AG verzeichnete im ersten Semester 2015 einen leichten Rückgang der Gästezahlen im Badebetrieb. Wie der Geschäftsführer Dominik Keller auf Nachfrage mitteilte, seien die Zahlen nur minimal hinter den Vorjahreswerten zurückgeblieben. Grund für die geringeren Frequenzen waren die Umbauarbeiten im Innenbereich des Thermalbads, die zu einer Einschränkung des Angebots führten. Nach der Sommerferienzeit beginnt am 25. August 2015 die Bauphase zur Sanierung des Herzstücks des Thermalbads.

Weitere Umbaumassnahmen im Innen- und Aussenbereich

Die Arbeiten sollen vor dem Beginn der wichtigen Wintermonate November und Dezember beendet werden. Am 10. August wurde mit der Sanierung der Bohrturmsauna und der Dachsauna begonnen. Beide Anlagen bleiben während der Arbeiten, die am 5. September 2015 beendet sein werden, geschlossen. Stattdessen können die Gäste jedoch die Saunaanlagen im SPA Medical Wellness Center kostenlos benutzen, wodurch die negativen Auswirkungen auf die Gäste auf das notwendige Minimum beschränkt werden sollen. Mit dem Abschluss der derzeit laufenden Umbauphase im Innenbereich werden die grossen Umbauarbeiten, die Gesamtinvestitionen von rund 20 Mio. CHF erfordern, abgeschlossen. Für das nächste Jahr steht lediglich noch die Sanierung des grössten Aussenbeckens, das Becken 1, auf der Agenda. Hierfür werden im Sommer 2016 zwei bis drei Monate Bauzeit eingeplant. Die Finanzierung der Investitionen erfolgt teilweise über eine Erhöhung der Fremdmittel, wie Keller bestätigt. Dabei setzt die Gesellschaft auf einen Mix aus kurzfristigen und langfristigen Darlehen, bei denen sie jeweils die aktuell sehr günstigen Zinssätze zu ihren Gunsten nutzen kann.

Starker Franken hat nur geringe Auswirkungen auf Besucheranzahl

Nur geringfügige Auswirkungen auf den Geschäftsgang hat Keller zufolge auch die Aufgabe der Unterstützung des Eurokurses gegenüber dem Franken durch die Schweizerische Nationalbank. Wegen der im Vergleich günstigen Preise, die das Thermalbad Zurzach bietet, und der von den Gästen aus dem benachbarten Deutschland sehr geschätzten schweizerischen Bäderkultur waren keine spürbaren Besucherrückgänge aus dem Ausland zu verzeichnen. Hingegen ist bei den Jahresmitgliedschaften, die auch von deutschen Gästen gebucht werden, ein Rückgang bei den Erneuerungen festzustellen.

Fitnesscenter am Flughafen auf Kurs

Auf Vorjahreskurs befindet sich das Fitnesscenter am Flughafen Zürich. Positiv wirkt sich das Exklusivrecht für den Betrieb eines Fitnesscenters mit Wellnessanlage am Flughafen aus. Zwar sind in der näheren Umgebung zahlreiche neue Zentren eröffnet worden, doch diese befinden sich alle ausserhalb des Flughafens. Neben der grossen räumlichen Nähe zu den übrigen Angeboten des Flughafens wirkt sich auch die Attraktivität der Angebote positiv aus.

Leichter Umsatzrückgang für 2015 erwartet

Gesamthaft rechnet Keller mit einem Umsatzrückgang im tiefen einstelligen Prozentbereich bis in den Herbst 2015. Belastend wirken sich vor allem die teilweise mit grossem Lärm für die Badegäste verbundenen Umbaumassnahmen des laufenden Jahres aus. Die Entwicklung für das Gesamtjahr wird massgeblich von den beiden letzten Monaten des Jahres beeinflusst. Hierbei spiele vor allem das Wetter eine wichtige Rolle. Nicht ausschliessen will Keller, dass es der Thermalbad Zurzach AG gelingt, die bis dato verzeichneten Einbussen bis Jahresende zu egalisieren.

Die Thermalbad Zurzach AG befindet sich auf einem soliden Kurs. Gemäss den bisherigen Zahlen leidet die Gesellschaft nur marginal unter dem starken Sommer und unter der Abschwächung des Euros seit dem Januar. Wie sich durch einige Voten an der Generalversammlung zeigte, verfügt die Gesellschaft über eine sehr treue Kundschaft. Selbst die laufenden Umbauten, die mit der Schliessung einzelner Bereiche des Bades einhergehen, führten zu einem minimalen Umsatzrückgang. Für das Gesamtjahr erscheint es daher als durchaus möglich, dass die Zahlen im Rahmen des Vorjahres ausfallen werden.

Die Aktien der Gesellschaft werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Seit Jahren weisen die Papiere einen deutlichen Abschlag gegenüber dem Buchwert auf, der auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 351 CHF bei 55% liegt. Unter der Annahme eines Gewinns in Vorjahreshöhe weisen die Papiere ein nicht günstiges KGV von knapp 14 für das laufende Jahr auf. Als attraktiv angesehen werden kann die Dividendenrendite, die auch weiterhin in der Form der für schweizerische Privatanleger steuerfreien Nennwertrückzahlung erfolgen dürfte. Die Verzinsung beträgt 2.85%.

Ein Grund für den deutlichen Bewertungsabschlag gegenüber dem Buchwert ist spätestens seit der an der GV geschaffenen Transparenz über die Eigentumsverhältnisse, wie in unserem Blog-Beitrag vom 21. Mai nachgelesen werden kann, nur schwer auszumachen. Allenfalls die möglichen Risiken des Betriebs am Flughafen, der sich allerdings auch im laufenden Jahr plangemäss entwickelt, können als Indiz für die Bewertung herangezogen werden. Die Aktionäre erhalten neben der Barausschüttung weitere Vergünstigungen, welche die Rendite nochmals erhöhen. Zu nennen sind die Ausgabe eines Tageseintritts und eines 20-Franken-Verzehrbons pro Aktionär an der GV. Die Papiere eignen sich für Anleger mit einem engen Bezug zur Region als interessante Anlagealternative mit einer attraktiven Verzinsung und einem hohen Substanzwert.

Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär der Gesellschaft.

 

 

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