Wie die im OTC-X-Handel der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelte Klosters-Madrisa Bergbahnen AG vor einigen Tagen im Rahmen eines Aktionärsbriefes mitgeteilt hat, konnte jüngst eine Kapitalerhöhung über 11 Mio. CHF erfolgreich in zwei Schritten abgeschlossen werden. Damit liegt sie sogar noch über dem ursprünglichen Plan von 10 Mio. CHF (vgl. Medienmitteilung vom 10. Februar 2015). Die Gesellschaft wird den Bruttoertrag aus der Kapitalerhöhung von 11 Mio. CHF und dem flankierenden Darlehen der Graubündner Kantonalbank von 5 Mio. CHF aussagegemäss „in eine neue, kinder- und behindertengerechte 6er-Sesselbahn «Schaffürggli» und in eine Beschneiungsanlage westlich des Schaffürggli“ investieren. Die restlichen Mittel sollen, so der Aktionärsbrief weiter, für eine Liquiditätsreserve und zur Rückzahlung von Darlehen und Krediten verwendet werden.
Entflechtung aus der Davos Kloster Bergbahnen AG
Im Rahmen der regulären Bezugsrechtskapitalerhöhung konnten alle 400’000 neuen Namenaktien zum Bezugspreis von 25 CHF, der auch dem zuvor von 250 CHF herabgesetzten neuen Nennwert der Aktien entspricht, bereits in der länger geplanten ordentlichen Kapitalerhöhung platziert werden. Hieraus resultierte schon im ersten Schritt ein Brutto-Mittelzufluss von 10 Mio. CHF. Aufgrund einer Überzeichnung dieser Kapitalerhöhung hat der Verwaltungsrat nach der jüngsten Medienmitteilung beschlossen, eine zweite Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts über weitere 40’000 neue Namenaktien à 25 CHF – entsprechend einem zusätzlichen Emissionsertrag von 1 Mio. CHF – „anzuhängen“, die ebenfalls vollständig bei Investoren platziert werden konnte. Insgesamt konnten so 11 Mio. CHF – 1 Mio. CHF über Plan – aus den beiden Kapitalerhöhungen eingenommen werden. Dies ist für die Gesellschaft nach der Ende 2014 unter der Regie einer nach Medienberichten etwa 20-köpfigen Schweizer Investorengruppe um Marie-Christine Jaeger-Firmenich und den Bellevue Group-Gründer Martin Bisang – die beide auch im Verwaltungsrat vertreten sind – vollzogenen „Entflechtung“ aus der ebenfalls auf OTC-X gehandelten Davos-Klosters Bergbahnen AG positiv zu werten. Auch die Standortgemeinde Klosters-Serneus beteiligte sich mit einem namhaften Betrag an der Kapitalerhöhung.
Marktkapitalisierung liegt bei 12 Mio. CHF
Nach Informationen aus dem Aktionärsbrief wurden hohe 76.5% der zunächst angeboteten 400’000 Aktien über Bezugsrechte von bisherigen Aktionären ausgeübt – eine Quote, wie sie andere Bergbahnen im aktuellen Umfeld kaum erreichen würden! Weitere 133’964 Namenaktien, entsprechend knapp 3.4 Mio. CHF, wurden in der freien Zeichnung durch neue Investoren und bisherige Aktionäre gezeichnet. Die rund 600 Zeichnungen erfolgten von rund 200 bisherigen Aktionären und rund 400 neuen Investoren. Die Anzahl der Aktionäre der Klosters-Madrisa-Bergbahnen AG erhöhte sich mit der Kapitalerhöhung von 650 auf 1’050. Das Aktienkapital von 12 Mio. CHF ist nach der am 14. August 2015 im Handelsregister eingetragenen Kapitalerhöhung über 440’000 Namenaktien neu eingeteilt in 480’000 Namenaktien à 25 CHF nominal.
Auf OTC-X wurden die Klosters-Madrisa-Aktien zuletzt Ende Juli 2015 zum Nennwert und Platzierungspreis von 25 CHF gehandelt. Auf dieser Basis ergibt sich eine „Marktkapitalisierung“ von 12 Mio. CHF, entsprechend dem neuen, erhöhten Aktienkapital. Der aktuelle Brief-Kurs von 35 CHF (20. August 2015) enthält bereits eine Prämie von 40% zum jüngsten Platzierungspreis der Kapitalerhöhung.
Für eine Beurteilung der Aktie ist es in diesem Stadium unmittelbar nach Vollzug der Kapitalerhöhung noch zu früh. Die reibungslose Ausgabe von 440’000 neuen Aktien zu je 25 CHF bei einem Emissionsertragvon 11 Mio. CHF ist für die in der Vergangenheit nicht immer glückliche Gesellschaft gleichwohl ein grosser Erfolg und als ein Vertrauensvorschuss der Aktionäre an Verwaltungsrat und Geschäftsleistung zu verstehen. Nun gilt es in weiteren Schritten, die Erwartungen der neuen und alten Aktionäre sowie aller anderen Anspruchsgruppen zu erfüllen.