Der Büroartikelhersteller Biella Group erzielte in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Nettoumsatz von 69.4 Mio. CHF, wie das Unternehmen heute in einer Medienmitteilung bekannt gab. Dieser liegt um 15.4% unter dem Vorjahreswert. Als Grund nennt der nach eigenen Angaben grösste europäische Hersteller von Ordnern und Ringbüchern die Frankenstärke und die daraus resultierenden Umrechnungseffekte. Zudem drücke der weiter schrumpfende klassische Büroartikelmarkt auf den Umsatz, was auf die zunehmende Digitalisierung zurückzuführen sei. Ihr operatives Ergebnis (EBITDA) habe die Gesellschaft jedoch auf 1.7 Mio. CHF (Vorjahr: 0.8 Mio. CHF) steigern können. Zwar verbesserte sich auch das Ergebnis auf Stufe EBIT. Dennoch blieb es mit -1.3 Mio. CHF (Vorjahr: -2.2 Mio. CHF) in der Verlustzone. Die Ergebnisverbesserungen seien auf Effizienzsteigerungen sowie Sondereffekte zurückzuführen, teilte die Gesellschaft weiter mit. Unter dem Strich verblieb dennoch ein Reinverlust in Höhe von 2.6 Mio. CHF. Ein Teil davon ist auf das negative Finanzergebnis zurückzuführen, das von der starken Frankenaufwertung massiv beeinflusst wurde. Ohne die Währungsverluste hätte das Ergebnis nur -1.7 Mio. CHF (Vorjahr: -2.4 Mio. CHF) betragen. Mit einer Eigenkapitalquote von 56.1% (Vorjahr: 58.3%) bleibt die Gesellschaft solide finanziert. Die Biella Group weist in ihrer Medienmitteilung auf die ausgeprägte Saisonalität des Büroartikelgeschäfts hin, das in der zweiten Jahreshälfte deutlich umsatz- und ertragsstärker sei.
Rückzug von der Börse und Zukunftsprojekt Biella 2.0
Durch den zunehmenden Rückgang des klassischen Büroartikelmarktes, den intensiven Wettbewerb und nicht zuletzt den starken Franken sieht sich die Biella Group stark gefordert. Das Unternehmen kündigte daher weitere Restrukturierungen in den Konzerngesellschaften an, um die Strukturen und Kosten der Gruppe an die veränderten Bedingungen anzupassen. Zudem habe der Verwaltungsrat beschlossen, die Aktien von der BX Berne exchange dekotieren zu lassen. „Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass mittelgrosse börsenkotierte Aktiengesellschaften überproportional von der zunehmenden Regulierung im Finanzbereich belastet werden“, so begründet das Unternehmen den Schritt in der Mitteilung. Der Handel der Aktien der Biella-Neher Holding AG werde nach der Dekotierung am 27. November auf der Plattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) erfolgen.
Um sich auf die digitale Zukunft vorzubereiten, hat das Unternehmen die Businesseinheit „Biella 2.0“ lanciert. Diese Einheit soll noch in diesem Jahr mit ersten innovativen Produkten auf den Markt kommen. Konkrete Angaben zu den Produkten wurden in der Medienmitteilung nicht gemacht.
Die Aktien der Biella-Neher Holding AG werden noch bis 27. November bei der BX Berne exchange gehandelt. Der letztbezahlte Kurs lag am 27. August bei 5’700 CHF.
Zur Medienmitteilung: http://www.biella.eu/ger/aktuelles/news/detail/article/biella-group-mit-verbesserung-des-operativen-ergebnisses-im-ersten-semester-2015//backPid/101/