Schon die Halbjahreszahlen lagen über den Erwartungen, und jetzt präsentiert Valiant auch starke Jahreszahlen. Während viele Geldhäuser mit den tiefen Zinsen zu kämpfen haben und im Zinsgeschäft entsprechende Rückgänge ausweisen, schaffte die Bank aus Luzern im vergangenen Jahr in diesem Segment ein Plus von 8.1% auf 287.8 Mio. CHF.
Bei den Kundeneinlagen verzeichnete Valiant dabei ein Plus von 1.1% auf 18.1 Mrd. CHF, konnte gleichzeitig aber auch die Ausleihungen um 1.4% auf 22.1 Mrd. CHF ausbauen, wobei das Hypothekargeschäft einen Zuwachs von 2.0% auf 20.4 Mrd. CHF verzeichnet.
Deutlicher Anstieg der Zinsmarge…
Trotz des höheren Kreditvolumens fiel der Zins- und Diskontertrag der Bank um 6.1% auf 386.3 Mio. CHF. Da der Zinsaufwand sogar weit stärker um 27.0% auf 129.1 Mio. CHF zurückging, kam es zu einem Anstieg der gesamten Zinsmarge um 9 auf 113 Basispunkte.
Da das Finanzhaus den Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 0.7% auf 64.4 Mio. CHF steigern konnte und im für Valiant vergleichsweise wenig bedeutenden Handelsgeschäft ein Rückgang um 3.0% auf 11.9 Mio. CHF zu Buche stand, kletterte der Betriebserfolg des Konzerns insgesamt um 6.0% auf 382.0 Mio. CHF.
… und eine weit tiefere Cost-Income-Ratio
Dass sich die Effizienzmassnahmen der letzten Jahre auszahlen, zeigt sich im Rückgang des Geschäftsaufwands. Dieser fiel nämlich trotz des gestiegenen Betriebsertrags um 1.2% auf 213.0 Mio. CHF. Vor allem der Rückgang im Personalaufwand um 4.5% auf 113.4 Mio. CHF brachte so eine deutliche Verbesserung der Cost-Income-Ratio von 59.8% auf 55.8%.
Per Saldo kletterte der Geschäftserfolg der Bank vor Steuern um 20.7% auf 126.3 Mio. CHF, und der Konzerngewinn stieg proportional dazu um 21.0% auf 114.4 Mio. CHF. Der Gewinn je Aktie kletterte dadurch von 5.98 auf 7.24 CHF und der Buchwert von 125.76 auf 129.90 CHF. An der Generalversammlung am 18. Mai soll dann auch eine Anhebung der Dividende von 3.20 CHF auf 3.60 CHF beschlossen werden.
Für dieses Jahr ist Firmenchef Markus Gygax zuversichtlich und erwartet einen leicht steigenden Konzerngewinn. Wachstum dürfte es aber auch in den nächsten Jahren geben. Zwar hat der Manager wegen des Niedrigzinsumfelds die Gewinnziele für 2017 mit einem ursprünglich geplanten Konzerngewinn von 150 Mio. CHF um 20 bis 30 Mio. CHF gesenkt – entsprechend einem Ergebnis von 8.0 bis 8.50 CHF je Aktie. Aber mit einem 11er-KGV auf Basis 2017 ist der Titel noch nicht übermässig hoch bewertet und vor allem: Die Aktie notiert 25% unter dem Buchwert. Dazu kommt: Valiant setzt auf Wachstum und will die Zahl der Kundenberatenden bis 2020 um 80 Mitarbeiter und das Filialnetz um 10 Geschäftsstellen ausbauen. Zudem sind in den nächsten Jahren zusätzliche jährliche Investitionen von bis zu 15 Mio. CHF in die Digitalisierung, die Marktpräsenz und die Mitarbeiter geplant. Bei Valiant sind zwar keine grossen Sprünge zu erwarten, doch angesichts der attraktiven Dividende von 3.6% und der vergleichsweise stabilen Geschäfte ist die Aktie für Anleger mit mittlerem Zeithorizont auf jeden Fall ein Wert zum Kaufen und Liegenlassen.