Die im Medikamentenversand tätige Zur Rose-Gruppe gab heute ihr Geschäftsergebnis für 2015 bekannt. Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung schrieb, erwirtschaftete die Gruppe 2015 einen Umsatz von 834.4 Mio. CHF (-8.9%). Umrechnungseffekte wegen des schwachen Euro hätten den Umsatz um rund 50 Mio. CHF gemindert, so das Unternehmen. Um weitere 40 Mio. CHF sei der Umsatz zurückgegangen, da man bewusst auf das margenschwache Grosshandelsgeschäft von DocMorris verzichtet habe. „Unter Bereinigung der beiden für die Marktstärke des Unternehmens irrelevanten Faktoren betrug das trotz Logistikumstellung, Poststreik und staatlich verordneter Preissenkungen in der Schweiz erzielte Wachstum rund 1 Prozent“, schreibt das Unternehmen weiter. In der Schweiz konnte sogar ein Umsatzplus von 8% realisiert werden.
Aufgrund der Umzugs- und Anlaufkosten für das neue Logistikzentrum von DocMorris im niederländischen Heerlen lag das Betriebsergebnis (EBITDA) mit 15.8 Mio. CHF unter dem Vorjahr. Ohne diese belastenden Effekte hätte das EBITDA bei konstanten Wechselkursen 18.5 Mio. CHF betragen (siehe Tabelle). Trotz der zusätzlichen Belastungen mit unrealisierten Währungsumrechnungsdifferenzen auf Bilanzpositionen kann die Zur Rose-Gruppe für 2015 einen Jahresgewinn von 3.4 Mio. CHF ausweisen. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung daher die Ausschüttung einer Dividende von 0.50 CHF je Aktie vor.
Für weiteres Wachstum sieht sich die Zur Rose-Gruppe nach der erfolgreichen Integration von DocMorris und der Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums in Heerlen gut aufgestellt. „Das Online-Geschäft bietet zahlreiche Chancen, die Zur Rose als die in Europa führende Versandapotheken-Gruppe wahrnehmen möchte“, teilte das Unternehmen weiter mit. Auch in der Schweiz stünden mit dem weiterhin erfolgreichen Specialty Care-Geschäft und der für Sommer 2016 geplanten Eröffnung des ersten Flagshipstores in Bern interessante Wachstumsmöglichkeiten offen.
Die Zahlen der Zur Rose-Gruppe fallen deutlich besser als erwartet aus. Obwohl mit dem Umsatzrückgang zu rechnen war, so überrascht die Höhe von EBITDA und der Ausweis eines Reingewinns, der nun auch die Zahlung einer – um 10 Rappen gekürzten – Dividende möglich macht. Obwohl diese Dividendenzahlung ein positives Signal ist, so sind die Zukunftsperspektiven für die weitere Kursentwicklung der Zur Rose-Aktie viel entscheidender. Wenn die Integrations- und Konsolidierungsphase der letzten drei Jahren wirklich abgeschlossen ist, dürfte das Unternehmen nun – wie so oft angekündigt – in den Wachstumsmodus schalten. Interessant werden daher auch weitere Aussagen zur Kapitalerhöhung und zur Wahl eines strategischen Investors sein. Antworten auf diese Fragen können die Aktionäre wohl spätestens an der Generalversammlung am 9. Juni in Winterthur erwarten. Die Zur Rose-Aktien wurden ausserbörslich zuletzt zu 25 CHF (12.4.16) gehandelt.
