Für die Hochdorf-Gruppe verlief das Geschäftsjahr 2015 trotz der Euroschwäche erfolgreich. Wie der Nahrungsmittelproduzent bereits Anfang April mitteilte, konnte der Brutto-Verkaufsertrag im Geschäftsjahr 2015 um 28.6% auf 551.2 Mio. CHF gesteigert werden. Das starke Wachstum war allerdings bedingt durch die Zukäufe der Uckermärker Milch GmbH und der Marbacher Ölmühle in Deutschland. „Ohne diese Akquisitionen hätte die Gruppe einen Umsatzrückgang in Kauf nehmen müssen“, so das im luzernischen Hochdorf ansässige Unternehmen. Insgesamt resultierte ein gegenüber dem Vorjahr leicht höheres Betriebsergebnis (EBIT) von 20.1 Mio. CHF (+ 0.7%). Aufgrund des Währungseffekts ging das Unternehmensergebnis gegenüber dem Vorjahr um 19.3% auf 13.0 Mio. CHF zurück. Die Aktionäre erhalten dennoch eine gleichbleibende Dividende von 3.70 CHF je Namenaktie; die Ausschüttung soll aus Kapitaleinlagereserven erfolgen.
Vorwärtsintegration als wichtiger Schritt
Im Rahmen ihrer Strategie 2016 bis 2020 will sich die Hochdorf-Gruppe nun zu einem global tätigen Nischenunternehmen mit Premium-Produkten im Nahrungsmittelsektor wandeln. Ein wichtiger Schritt ist dabei die sogenannte Vorwärtsintegration. Mit dieser Vorwärtsintegration möchte das Unternehmen noch näher zum Endkonsumenten rücken. Das Zusammengehen mit den Kunden stelle dabei ein Idealszenario dar, so Hochdorf in einer Medienmitteilung. Ausserdem sollen eigene Marken aufgebaut werden. Um diese Ziele erreichen zu können, setzt die Hochdorf-Gruppe auch auf weitere Zukäufe. Daher beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung am 6. Mai eine bedingte Kapitalerhöhung von nominal 7’173’800 CHF. Für das laufende Geschäftsjahr 2016 hat CEO Dr. Thomas Eisenring einen Brutto-Verkaufsertrag von 560 bis 600 Mio. CHF in Aussicht gestellt. In diesen Zahlen sei die mögliche Vorwärtsintegration noch nicht enthalten, teilte das Unternehmen mit.
„Kaufen“-Rating wird bestätigt
Die Analysten der unabhängigen Analyseboutique Research Partners werten die Entwicklungen bei der Hochdorf-Gruppe positiv. Das Jahresergebnis 2015 sei im Rahmen der Erwartungen geblieben und habe keine grossen Überraschungen geboten, schreibt Research Partners in seinem am 22. April publizierten Kommentar. Der Fokus liege allerdings auf der mit Vehemenz betriebenen Strategie der Vorwärtsintegration. Bei dieser sehe man für die Aktionäre grosses Wertschöpfungspotenzial. Daher erhöhen Research Partners das Kursziel von 210 auf 230 CHF und bestätigen ihr „Kaufen“-Rating.
Die Aktien der Hochdorf Holding AG werden an der Schweizer Börse SIX gehandelt. Seit Jahresbeginn 2015 hat der Aktienkurs um fast 12% auf 191 CHF zugelegt (25.4.2016).