Der Thurgauer Getränkehersteller Thurella hat im 1.Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Insgesamt stieg der Umsatz der Gruppe, zu der u.a. das Frucht- und Gemüsesaftunternehmen Biotta AG sowie die deutsche GESA Gemüsesaft GmbH gehören, um 6.5% auf 16.3 Mio. CHF. Als Grund nannte das Unternehmen in einem Aktionärsbrief das Wiedererstarken des Exportgeschäfts und ein solides Wachstum im Inland, wo Biotta nach eigenen Angaben Marktanteile gewinnen konnte. Neuheiten wie das Smoo’tea – ein verdünnter Smoothie mit weniger Fructose und Kalorien – wurden vom Markt ebenso gut aufgenommen wie neue Biotta Veggies. Besonders erfreulich ist für Thurella-CEO Clemens Rüttimann aber das Plus im Exportgeschäft. „Hier haben wir uns die Umsätze wieder geholt, die wir im Vorjahr wegen der Währungsturbulenzen verloren haben“, so Rüttimann gegenüber schweizeraktien.net. Einzig im Asiengeschäft wurde die Entwicklung leicht gebremst.
Bruttogewinn steigt an – EBITDA fällt niedriger aus
Das Umsatzwachstum wirkte sich positiv auf den Bruttogewinn aus, der gegenüber dem Vorjahr um 7.3% auf 8.8 Mio. CHF anstieg. Allerdings lag der übrige Betriebsaufwand mit 3.9 Mio. CHF um fast 900’000 CHF oder 27.8% über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Dies führte zu einem Rückgang des Betriebsgewinns vor Abschreibungen (EBITDA) auf 1.6 Mio. CHF. Die Marge liege mit 10% allerdings innerhalb der Erwartungen für das erste Halbjahr, so Thurella in dem Aktionärsbrief. Rüttimann begründet den Rückgang beim EBITDA mit den intensivierten Verkaufs- und Marketingaktivitäten, aber auch mit geplanten Investitionen in den technischen Unterhalt. Mittelfristig strebe Thurella weiterhin eine EBITDA-Marge von 12% an. Mit 806’000 CHF lag das EBIT ebenfalls unter dem Vorjahreswert. Das Konzernergebnis blieb mit 562’000 CHF stabil. Auch die Bilanz präsentierte sich zur Jahresmitte mit einer Eigenkapitalquote von 67.5% sehr solide.
Zuversicht für das 2. Halbjahr
Bezüglich der Aussichten für das Gesamtjahr zeigt sich der CEO zuversichtlich. Die zweite Jahreshälfte habe ebenfalls gut begonnen. Für eine Aussage zur Umsatzentwicklung für das Jahr 2016 sei es allerdings noch zu früh. „Die entscheidenden Monate September, Oktober und November liegen noch vor uns“, so Clemens Rüttimann.
Die auf OTC-X gehandelten Aktien der Thurella AG wurden in den letzten Wochen wieder rege gehandelt. Seit Mitte Juli stieg der Aktienkurs von 98 CHF auf zuletzt 101.50 CHF. Die Fortschritte, die Thurella seit Jahresbeginn gemacht hat, werden vom Markt offenbar antizipiert. Sofern der Vorjahresgewinn von 2.5 Mio.CHF auf Gruppenstufe wieder erreicht wird, liegt das KGV bei rund 17. Bei einer gleichbleibenden Dividende von 2 CHF je Aktie würde die Rendite knapp 2% betragen. Damit sind die Aktien zwar nicht mehr günstig bewertet. Allerdings befindet sich Thurella mit seiner Wachstumsinitiative und den Produktlancierungen auf dem richtigen Weg. Interessant dürfte für die Aktionäre mittelfristig auch die Entwicklung des ehemaligen Thurella-Areals in Egnach werden. Neuigkeiten gab es dazu im Rahmen des Halbjahresabschlusses allerdings keine.