Schweizer Bergbahnen: Das Wintersportgeschäft macht weiterhin zu schaffen

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Dr. Philipp Lütolf präsentierte am Branchentalk die aktuelle Bergbahnenanalyse. Bild: Sandra Blaser
Dr. Philipp Lütolf präsentierte am Branchentalk die aktuelle Bergbahnenanalyse. Bild: Sandra Blaser

Der Trend zeigt schon seit einigen Jahren nach unten: Das Wintersportgeschäft der Schweizer Bergbahnen leidet. Auch in den Geschäftsjahren 2015/2016 hat sich dieser Negativtrend fortgesetzt, wie eine Studie von OTC-X Research aufzeigt, die heute am Branchentalk Tourismus von schweizeraktien.net vorgestellt wurde. Nicht nur die ungünstige Witterung, sondern auch der starke Franken haben den auf das Wintersportgeschäft fokussierten Bergbahnen zugesetzt. Die Einbussen bei den Winterersteintritten hat in den letzten fünf Jahren rund 15% betragen.

In Österreich läuft es besser

In Österreich hingegen läuft das Geschäft mit dem Schneesport deutlich besser, denn das Nachbarland gewinnt möglicherweise zulasten der Schweiz. Die rückläufigen Einnahmen im Wintersport haben den Wettbewerb zwischen den Bahnen verschärft; die Branche befindet sich daher in einem Verteilungskampf. Unter den Destinationen mit hoher Schneesicherheit und einem internationalen Brand konnte sich Zermatt dem negativen Trend weitestgehend entziehen. Einen positiven Einfluss hat auch eine hohe Dichte an Zweitwohnungen, denn Zweitwohnungsbesitzer gelten als «treue» Wintersportkunden. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft innerhalb der Schweizer Bergbahnenbranche akzentuiert sich: Betriebe mit Fokus auf das Wintersportgeschäft und vorwiegend europäische Gäste sind weiterhin die Verlierer, während die auf das Ausflugsgeschäft, Sommerangebote und Interkontinentalgäste fokussierten Bahnen profitieren. Allerdings bremsen im laufenden Jahr die Visa-Thematik in China und die Terrorangst das Wachstum deutlich. Fels in der Brandung bleiben die Schweizer Gäste.

Finanzsituation deutlich verschlechtert

Bei der Analyse der Jahresabschlüsse zeigt sich, dass sich aus den genannten Gründen die Ertragslage und auch die Finanzierung vieler Bergbahnen verschlechtert hat: Die Hälfte der betrachteten Betriebe verlor in den letzten zehn Jahren um 15% an Verkehrsertrag, der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA ist sogar um mehr als 30% gefallen. Auch die Kapitalrendite hat sich entsprechend verschlechtert. Rund zwei Drittel der Betriebe dürften daher künftig Schwierigkeiten haben, sich eigenständig zu finanzieren. Investmentqualität haben daher nur die sechs grossen Bahnen Jungfraubahn, Titlisbahn, Pilatus, Schilthorn, Rigi und Zermatt. Bei den übrigen Aktien handelt es sich mehr um Liebhabertitel.

Das komplette Referat zur Finanzsituation der Bergbahnen können Sie hier herunterladen

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