Die Bank SLM AG blickt auf ein ereignisreiches Geschäftsjahr 2016 zurück. Neben den Einflüssen der Finanzmärkte hat die Berner Regionalbank im vergangenen Jahr zwei wichtige Ereignisse innerhalb der Bank gut gemeistert. So wurde in Wichtrach anstelle der alten Geschäftsstelle ein neuer moderner Standort eröffnet. Dieser für die Regionalbank bedeutende Schritt wurde von einem Wechsel im VR-Präsidium begleitet. Seit dem Sommer 2016 hat Christian Rychen dieses Amt inne. Auf das ordentliche Geschäft blieben diese Faktoren ohne spürbare Einflüsse. So legte die Bilanzsumme im Berichtsjahr um weitere 5.7% auf 1’457.3 Mio. CHF zu. Getragen wurde das Plus massgeblich von den um 2.2% auf 1’139.4 Mio. CHF gestiegenen Hypothekarforderungen und dem deutlichen Plus der Kundengelder von 6.1% auf 1’065.5 Mio. CHF, wie die Bank in einem Aktionärsbrief zum Jahresabschluss mitteilt. So konnte der Deckungsgrad der Kundenausleihungen durch eigene Kundengelder von bereits hohen 84.6% im Vorjahr auf 88.9% gesteigert werden. Eine weitere wichtige Finanzierungsquelle bedeuteten wiederum die Pfandbriefdarlehen, die im Berichtsjahr um 10.1 Mio. CHF auf 230 Mio. CHF aufgestockt wurden.
Eigene Budgetziele übertroffen
Die Erfolgsrechnung des Berichtsjahrs übertraf mit einem Anstieg der Gesamteinnahmen des ordentlichen Bankgeschäfts um 4.1% auf 22.7 Mio. CHF die Budgetvorgaben. Positiv ausgewirkt hat sich die erneute Zunahme der Ausleihungen bei einer nur marginal von 1.29% im Vorjahr auf 1.28% gesunkenen Zinsmarge. Im Ergebnis führte dies zu einem Plus des Nettozinserfolgs von 4.8% auf 17.7 Mio. CHF. Ebenfalls positiv entwickelten sich trotz des schwierigen Umfelds mit einem Plus von 1% auf 2.85 Mio. CHF die Kommissions- und Dienstleistungserträge, die zweitwichtigste Ertragsquelle der Bank SLM. Deutliche prozentuale Zuwächse von 4.1% respektive 3% verzeichneten das Handelsgeschäft und die übrigen ordentlichen Erträge. Auf der Ausgabenseite verbuchte die Regionalbank ein Plus der Geschäftsaufwendungen von 3.8% auf 12.5 Mio. CHF. Beim Plus der Sachaufwendungen von 4.6% auf 5.6 Mio. CHF dürfte zumindest ein Teil der neuen Geschäftsstelle zuzuordnen sein. Etwas weniger stark legten die Personalkosten mit plus 3.2% auf 7 Mio. CHF zu. Hieraus resultierte ein Bruttogewinn von 10.1 Mio. CHF, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme um 4.5% entspricht. Die sich hieraus ergebende Cost/Income-Ratio von 55.3% lag leicht unter dem Vorjahreswert von 55.4%. Dies trotz der Kosten für den Umzug in die neue Geschäftsstelle, die zumindest teilweise der Erfolgsrechnung belastet worden sein dürften.
1.5 Mio. CHF aus Landverkauf
Die Investitionen in die neue Geschäftsstelle forderten ihren Tribut bei den Sachabschreibungen, die um 0.3 Mio. CHF auf 2.7 Mio. CHF anstiegen. So stieg der Geschäftserfolg nur unterproportional um 2.2% auf 7.5 Mio. CHF an. Positiv auf das Ergebnis wirkte sich ein ausserordentlicher Ertrag in Höhe von 1.5 Mio. CHF aus einem Landverkauf in Münsingen aus. Die guten Ergebnisse werden von der Bank SLM eigenen Angaben zufolge zur Stärkung der Substanz eingesetzt. So stiegen die anrechenbaren Eigenmittel um 5.8 Mio. CHF auf 136 Mio. CHF. Der ausgewiesene Reingewinn liegt daher trotz der guten Entwicklung mit 3.3 Mio. CHF nur um 0.9% über dem Vorjahreswert. Die Aktionäre sollen eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 28 CHF pro Aktie erhalten.
Die Zahlen der Bank SLM fallen spätestens auf den zweiten Blick sehr gut aus. Dem Institut ist es gelungen, den Bezug einer neuen Geschäftsstelle zu meistern, ohne dass dies zu einer spürbaren Belastung der Erfolgsrechnung führte. Einzig die Sachabschreibungen sind moderat angestiegen. Keinesfalls übersehen werden dürfen auch die ausserordentlichen Verkaufsgewinne aus dem Immobilienbestand von 1.5 Mio. CHF, die offenbar nicht zur Ergebnisverbesserung, sondern zur Stärkung der Substanz eingesetzt wurden. Auch wenn dies erst mit der Vorlage des detaillierten Geschäftsberichts per Anfang April definitiv bestätigt werden kann, wirft dies ein sehr gutes Licht auf die Regionalbank.
Die Aktien der Bank SLM werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 1’475 CHF weisen die Papiere eine auch im aktuellen Tiefzinsumfeld eher tiefe Rendite von 1.9% auf. Auch wenn eine Erhöhung der Dividende angesichts des guten Ergebnisses durchaus möglich wäre, zeigt sich die Bank sehr konservativ und setzt auf die Stärkung der Substanz. Daher eignen sich die Papiere vor allem wegen der hohen Substanz zur Anlage. Bereits die gemäss dem Aktionärsbrief ausgewiesenen anrechenbaren eigenen Mittel betragen rund 1’950 CHF pro Aktie, woraus sich ein Discount des aktuellen Marktwerts gegenüber dem inneren Wert von rund 25% ermitteln lässt. Der tatsächliche Substanzwert unter Berücksichtigung der Reserven sollte indessen nochmals deutlich höher ausfallen. Mit einem KGV auf der Basis des Geschäftserfolgs von 13.8 für 2016 erscheinen die Aktien hingegen nicht günstig.