Am 28. August hat das Energieunternehmen Alpiq die Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Der Nettoumsatz stieg demnach um 14.5% auf 3.5 Mrd. CHF. Die starke Steigerung ist vornehmlich auf die Ausweitung der Handelsaktivitäten zurückzuführen, zum Teil auch auf das wachsende Dienstleistungsgeschäft. Das Halbjahr war im Energiebereich von vielen Sondereinflüssen geprägt, darunter dem längeren Stillstand des Kernkraftwerkes Leibstadt infolge von Korrosionsschäden sowie einer Steuernachforderung in Rumänien über 192 Mio. CHF, die als Eventualverbindlichkeit verbucht wurde. Das Reinergebnis beträgt somit minus 109 Mio. CHF oder 4.62 CHF je Aktie. Die Nettoverschuldung wurde im ersten Halbjahr planmässig um 130 Mio. CHF auf 726 Mio. CHF abgebaut, die Eigenkapitalquote liegt somit wieder bei über 40%. Im Brief an die Aktionäre erläutert der Verwaltungsrat, dass alles, was in der Kontrolle des Unternehmens sei, auch getan werde, dass es jedoch Faktoren gibt, die jenseits des Einflusses von Alpiq liegen. Insbesondere wird kritisiert, dass die Teilmarktliberalisierung den Wettbewerb verzerre.
Research Partners bestätigt 12-Monats-Kursziel von 90 CHF
In der aktuellen Kurzstudie anlässlich der Halbjahreszahlen von Alpiq schlagen die Analysten des unabhängigen Researchunternehmens Research Partners einen vorsichtig optimistischen Ton an. Die Reduzierung der Verschuldung und die Expansion des Dienstleistungsbereiches seien positiv zu werten. Der Strommarkt befinde sich in einer anhaltend schwierigen Verfassung, die Preise würden sich wie bei den fossilen Brennstoffen nur langsam erholen. Die Schätzungen wurden geringfügig angepasst. Für 2018 erwarten die Analysten eine Rückkehr in die Gewinnzone und einen Gewinn je Aktie von 2.66 CHF. Kritisch zu sehen sei die Margenerosion. Auf mittlere Sicht sei die Wiederherstellung der Ertragskraft in der Energieerzeugung unabdingbar. Kursziel und Rating blieben unverändert.
Die Alpiq Aktie ist an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 82,95 CHF je Aktie bezahlt.