Beim Technologieunternehmen Feintool kommt es überraschend zu einem Wechsel an der Unternehmensspitze. CEO Bruno Malinek verlässt die Industriegruppe bereits zum Jahreswechsel und wird intern durch Knut Zimmer ersetzt.
Der Verwaltungsrat habe Zimmer per 1. Januar 2018 ernannt, welcher im Jahr 2012 mit der Akquisition von Herzing & Schroth zu Feintool stiess, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Nach Abschluss der Integration habe er erfolgreich den aus der Akquisition neu entstandenen Bereich Forming Europe geführt. Darüber hinaus sei Zimmer seit 2017 für das gesamte europäische Teilegeschäft der Feintool-Gruppe zuständig.
„Mit Knut Zimmer sind wir überzeugt, die optimale Person für die Spitze unseres Unternehmens für die kommenden Herausforderungen gefunden zu haben“, lässt sich Verwaltungsratspräsident Alexander von Witzleben zitieren. Dieser habe nach der schnellen Integration der Herzing + Schroth GmbH (heute Feintool System Parts Obertshausen GmbH) laufend erfolgreich zusätzliche Verantwortung innerhalb der Feintool-Gruppe übernommen. Zimmer werde nun – nebst seiner Funktion als CEO -, wie bisher Malinek auch, das Segment der Teilefertigung System Parts führen.
Der erst seit Herbst 2016 als CEO tätige Malinek nimmt eine beratende Funktion bei Mubea an, der Firmengruppe des 2017 durch Veräusserung seiner Aktien ausgeschiedenen Grossaktionärs Thomas Muhr.
Malinkes Nähe zu Muhr war bekannt
Da CEO Malinek nur rund ein Jahr im Amt war, komme der Führungswechsel an der Spitze überraschend, kommentiert die ZKB die Neuigkeit. Über die genauen Beweggründe lasse sich nur spekulieren.
Bekannt sei jedoch Malineks Nähe zum ehemaligen Grossaktionär Muhr (Mubea) gewesen, so der zuständige ZKB-Experte weiter. Letzterer habe jüngst seine Beteiligung an Feintool abgestossen – möglicherweise wäre ein schnellerer Aufbau der E-Mobilität gewünscht gewesen. Mit Zimmer scheine derweil eine gute interne Lösung gefunden zu sein, mit der die eingeschlagene strategische Stossrichtung weiterverfolgt werden könne.
Mubea hatte den Verkauf der Beteiligung im September 2017 in einem Statement mit der langfristig strategischen Ausrichtung – und damit verbundenen Konzentration auf den Ausbau der bestehenden Geschäftsfelder in den Bereichen Fahrwerk und Karosserie sowie auf den Aufbau zukünftiger Geschäftsfelder im Bereich neuer Antriebstechnologien – in Zusammenhang gebracht.
Die Amtszeit des scheidenden CEO Malinek sei kurz gewesen, der Wechsel plötzlich und die Übergangszeit ebenfalls kurz, kommentiert zudem Vontobel. Dennoch sei der Abgang nicht völlig überraschend, nachdem Malinek immer eng mit Muhr verbunden gewesen sei. Der Übergang dürfte reibungslos verlaufen und erfordere keine Anpassung der Schätzungen.
Die Aktien von Feintool werden an der SIX Swiss Exchange gehandelt. Zuletzt wurden 115.80 CHF für eine Aktie bezahlt.
ys/cf