Nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen im August setzte bei der Aktie des Energieunternehmens Alpiq eine scharfe und ausgedehnte Korrektur ein. Der Aktienkurs fiel nach monatelanger Seitwärtsbewegung bei 82 CHF innert kürzester Zeit deutlich, bildete zuletzt jedoch einen Boden bei 62 CHF. Die anhaltend schwierigen Bedingungen an den Strommärkten haben bei Alpiq einen hohen Tribut gefordert, weil der Konzern vielfach unter Druck steht. Zur Aufrechterhaltung des Investment Grade Ratings könnte Alpiq gezwungen sein, die rentabelsten Assets zu verkaufen. Einstweilen trennt sich der Konzern von Aktivitäten im Dienstleistungsbereich wie Gebäudetechnik und Industrial Engineering zum Abbau der Verschuldung. In Rumänien wird eine Steuerforderung von 194 Mio. CHF erhoben, die von Alpiq angefochten wird, was nun gerichtlich geklärt werden soll.
Research Partner hält Kurskorrektur für übertrieben und bestätigt 12-Monats-Kursziel von 90 CHF
Der markante Kursrückgang sei fundamental nicht gerechtfertigt, so die Analysten des unabhängigen Researchunternehmens Research Partners in ihrem aktuellen Bericht zur Erhöhung des Ratings von „Halten“ auf „Kaufen“. Die Analysten sehen keine wesentlichen Veränderungen, die den Kursrückgang begründen. Vielmehr sei das Umfeld mit dem leicht schwächeren Franken (gegen Euro) sowie sich weiter stabilisierenden Strompreisen eher positiv zu werten. Der Abbau der Lagerbestände bei Rohöl werde sich günstig auf die Erholung am Strommarkt auswirken. Die Gewinnschätzungen belässt Research Partners unverändert. Im Vergleich zur Peer-Group sei die Aktie deutlich unterbewertet. Der Buchwert liegt mit 149 CHF weit über dem aktuellen Aktienkurs. Die Hochstufung auf das „Kaufen“-Rating erfolgt aus Basis des deutlich ermässigten Aktienkurses.
Die Alpiq Aktie ist an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 63 CHF bezahlt. Somit errechnet sich zum 12-Monats-Kursziel von 90 CHF ein Potenzial von 40%.