Die in Rothenburg ansässige Auto AG teilte in einem Aktionärsbrief erste Umsatzsatzahlen für das Geschäftsjahr 2017 mit. Demnach rechnet das Unternehmen für 2017 mit einem Umsatz von rund 113 Mio. CHF, was einem Plus von rund 40% gegenüber dem Vorjahr entspricht. 2016 lag der Umsatz noch bei 80.6 Mio. CHF. Auch das EBITDA sowie das Ergebnis konnten gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden, schreibt das Nutzfahrzeug- und Busunternehmen seinen Aktionären. Die Bilanzsumme werde per Ende 2017 bei über 115 Mio. CHF liegen (Vorjahr: 92.2 Mio. CHF). Als Hauptgrund für die gute Umsatzentwicklung nennt die Gesellschaft die im Frühjahr 2017 erfolgte Übernahme der Ostschweizer Nater AG.
Zwölf neue Busse und Digitalisierung
Im Bereich öffentlicher Verkehr erneuerte die Auto AG im Jahr 2017 ihre Busflotte in Emmen. Insgesamt wurden zwölf neue Fahrzeuge gekauft. Ausserdem wurden ein Ortsbus in Hergiswil in Betrieb genommen und seit dem Fahrplanwechsel vom Dezember 2017 sämtliche Mitarbeitenden mit einen persönlichen iPad ausgerüstet.
Rekordverkaufszahlen bei den Nutzfahrzeugen
Auch aus dem Bereich Nutzfahrzeuge berichtet die Gesellschaft Positives. So seien erstmals in der 100-jährigen Geschichte der Auto AG Group mit 1’074 Fahrzeugen über 1’000 Neufahrzeuge verkauft worden. Gemeinsam mit den übernommenen Betrieben der Nater-Gruppe und den Occasionsfahrzeugen erreiche man die Anzahl von über 1’700 Fahrzeugen.
Ebenfalls übertroffen werden konnten gemäss dem Aktionärsbrief die Vorjahresumsätze in der Werkstatt und bei den Ersatzteilverkäufen. Das Unternehmen berichtet auch von einem guten Start des neuen Betriebes Auto AG Limmattal in Weiningen. Rekordzahlen konnte auch die neue Tochtergesellschaft Rentir AG, die in der Nutzfahrzeug-Vermietung tätig ist, vermelden.
Fahrzeugbau unter dem Vorjahr
Lediglich bei der Geser Fahrzeugbau AG lief es im Geschäftsjahr 2017 nicht ganz so gut. Zwar habe sich die in den letzten Jahren eingeleitete Überarbeitung der Produktstrategie zu mehr standardisierten Produkten am Markt gut etabliert, und das Verkaufsvolumen sei trotz massivem Preisdruck im Jahr 2017 gesteigert worden. Auch der Reparaturbereich entwickle sich stabil und könne noch weiter ausgebaut werden. Doch die Fahrzeugmodifikationen habe sich hingegen stark rückläufig entwickelt, so dass der Gesamtumsatz im Bereich Fahrzeugbau leicht unter dem Vorjahr liege. «Mit der umgesetzten Neuorganisation und Produkt- und Dienstleistungsstrategie erwarten wir für das kommende Jahr eine deutliche Umsatzsteigerung», schreibt die Auto AG weiter.
Positive Aussichten
Die Zukunftsaussuchten beurteilt das Unternehmen positiv. Die weitere Entwicklung des Standortes Rothenburg sei seitens der Projektierung auf Kurs. Die Umsetzung verzögere sich jedoch aufgrund der sehr umfangreichen Abklärungen mit den Behörden bis auf weiteres, so die Gesellschaft.
Die Aktien der Auto AG Group werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden Kurse von 565 CHF pro Aktie gezahlt. Binnen Jahresfrist sind die Aktien um mehr als 40% gestiegen. Derzeit notieren sie immer noch unter dem Buchwert. Eine genaue Einschätzung des Titels ist allerdings erst bei Bekanntgabe der vollständigen Jahreszahlen am 17. April möglich, da es aufgrund der im Zusammenhang mit der Übernahme erfolgten Kapitalerhöhung zu einem Verwässerungseffekt kommt. Dieser sollte allerdings durch die gute Geschäftsentwicklung der Gruppe inklusive der Nater AG mehr als kompensiert werden. Sofern die Gesellschaft weiterhin 10 CHF Dividende auszahlt, rentiert der Titel mit 1.7%, was eher unterdurchschnittlich ist. Allerdings ist aufgrund des 100-jährigen Jubiläums die Zahlung einer Sonderdividende nicht auszuschliessen.