Anlässlich des Investorentages des Weltmarktführers bei Kolbenkompressionssystemen für die Öl- und Gasindustrie gab das Management von Burckhardt Compression die eigenen Erwartungen für die Preisentwicklung der fossilen Brennstoffe bekannt und präzisierte die mittelfristigen Ziele bei Umsatz und EBIT. Obwohl die Preise für die Nordseeölqualität Brent wieder bei fast 70 USD je Fass angelangt sind, rechnet Burckhardt Compression eher konservativ mit Ölpreisen von 40-60 USD. Für 2022 erwartet das Management einen Umsatz von 700 Mio. CHF und ein EBIT von 70-102 Mio. CHF. Das Wachstum soll vornehmlich aus dem Servicebereich kommen, da bei höheren Preisen auch wieder vermehrt Gaseinleitungen (Enhanced Oil Recovery) in kostenintensive Ölförderstätten vorgenommen werden, um die Ausbeute zu erhöhen. Das ist wartungsintensiv, so etwa die Dichteprüfung der Kompressoren. 2016 hatte der Umsatz 557 Mio. CHF betragen, wovon 34,2% auf die Servicesparte entfielen. Bis 2022 soll deren Umsatzbeitrag etwas mehr als 50% betragen. Die EBIT-Marge im Servicebereich kann sich bis zu 25% belaufen.
Research Partners erhöht Gewinnschätzungen
In ihrem aktuellen Kommentar zu der Guidance des Burckhardt Managements zeigen sich die Analysten des unabhängigen Researchunternehmens Research Partners optimistischer als die Unternehmensleitung bezüglich der Entwicklung der Ölpreise und somit auch der Gewinnentwicklung. So liegt die EBIT-Schätzung der Analysten mit 105.6 Mio. CHF in 2022 über der Guidance. Research Partners erhöht die Gewinnschätzungen für 2018/2019 um 6% und um 23.6% für das Folgejahr. Im Zuge der Erholungsbewegung am Ölmarkt würde es, so die Analysten, auch zu einer Expansion der Bewertungsmultiples kommen, was längerfristig zu einem Kurs von 500 CHF führen könne. Aktuell wird das 12-Monats-Kursziel jedoch deutlich auf 420 CHF angehoben. Das Rating lautet „Kaufen“.
Die Aktie von Burckhardt Compression ist an der SIX Swiss Exchange kotiert. Gegenwärtig liegt der Kurs bei 352 CHF.