Die Bank SLM AG (SLM) konnte sich auch im Geschäftsjahr 2017 dem Zinsmargendruck nicht entziehen. So sank die Zinsmarge von 1.28% auf 1.20% im Berichtsjahr, wie dem Aktionärsbrief zum Jahresabschluss entnommen werden kann. Weiter fortgesetzt werden konnte das Wachstum der Bilanzsumme, die um 2.7% zulegte, und damit die Marke von 1.5 Mrd. CHF nur knapp verfehlte. Getragen wurde der Anstieg von den um 4.1% auf 1.25 Mrd. CHF höheren Kundenausleihungen bei einem Plus der Kundengelder um 1.6% auf 1.08 Mrd. CHF. Hieraus resultierte ein Rückgang des Deckungsgrads der Ausleihungen durch eigene Kundengelder von 88.9% im Vorjahr auf 86.7%.
Zur Finanzierung des Ausleihungswachstums griff die Bank SLM auf die Pfandbriefdarlehen zurück, die im letzten Jahr um 12.1 Mio. CHF auf 242.1 Mio. CHF aufgestockt wurden. Zusätzlich zum Tagesgeschäft war das Berichtsjahr gekennzeichnet vom Umbau der Schalterhalle am Hauptsitz in Münsingen. Diese wurde an die veränderten Kundenbedürfnisse mit einer neuen Empfangs- und Kurzberatungstheke angepasst. Zudem wurden zwei neue Besprechungszimmer installiert, um mehr Raum für die persönliche Beratung der Kunden bieten zu können.
Niedrigerer Zinserfolg belastet
Die Bank SLM musste im 2017 einen Rückgang des Nettozinserfolgs um 1.8% auf 17.3 Mio. CHF verbuchen. Wie bei Regionalbanken üblich, stellt das Zinsdifferenzgeschäft auch bei der SLM die wichtigste Einnahmequelle dar, so dass der tiefere Zinserfolg auch zu einem Minus der Gesamterträge um 1.8% auf 22.3 Mio. CHF führte. Positiv entwickelten sich hingegen die Einnahmen aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, dessen Erfolg dank der guten Finanzmarktentwicklung um 4.1% auf 3 Mio. CHF gesteigert werden konnte. Ebenso konnte im Handelserfolg ein Anstieg um 4.7% auf 0.7 Mio. CHF verbucht werden. Der übrige ordentliche Erfolg ging um 0.2 Mio. CHF auf 1.2 Mio. CHF zurück. Auf der Kostenseite konnte der Personalaufwand mit 7 Mio. CHF stabil gehalten werden, während die Sachausgaben um 0.1 Mio. CHF auf 5.7 Mio. CHF leicht zulegten. Im Ergebnis führte dies zu einem Minus des Bruttogewinns um 5.7% auf 9.6 Mio. CHF. Die Cost/Income-Ratio verschlechterte sich von 54.2% im Vorjahr auf 56.1%. Bei den Abschreibungen auf dem Anlagevermögen nutzte die SLM die steuerlichen Möglichkeiten aus und belastete der Erfolgsrechnung 3 Mio. CHF nach 2.7 Mio. CHF im Vorjahr. Zudem wurden erstmalig Rückstellungen in Höhe von 0.25 Mio. CHF für das im Jahr 2020 anstehende Bankjubiläum gebildet. Im Ergebnis führte dies zu einem Minus des Geschäftserfolgs um 14.9% auf 6.4 Mio. CHF. Unter dem Strich wurde ein nur um 1% tiefer als im Vorjahr liegender Reingewinn von 3.3 Mio. CHF ausgewiesen. Die Aktionäre erhalten eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 28 CHF pro Namenaktie.
Die Geschäftszahlen der Bank SLM fallen wenig ansprechend aus. Im Gegensatz zu einigen anderen Regionalbanken konnte die Berner Regionalbank bislang kein Ende des Zinsmargendrucks für sich verbuchen. Da das Zinsgeschäft mit einem Ertragsanteil von annähernd 78% die Haupteinnahmequelle ist, stellt die Steigerung der Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nur eine leichte kosmetische Verbesserung der Einnahmensituation dar. Dieses Plus wurde zudem durch den Rückgang des übrigen ordentlichen Erfolgs überschattet, so dass die Erträge des zinsindifferenten Geschäfts ebenfalls leicht tiefer waren als im Vorjahr. Positiv zu bewerten sind die gehaltenen Personalkosten und der nur geringe Sachkostenanstieg trotz des Umbaus der Schalterhalle in Münsingen. Inwieweit sich dieser in den Sachanlagen niederschlägt, kann erst mit der Vorlage des Geschäftsberichts bestimmt werden. Zu keinerlei Sorge Anlass geben dürften die Bilanzkennzahlen. So konnten die anrechenbaren Eigenmittel gemäss Aktionärsbrief um 3.8 Mio. CHF auf 139.4 Mio. CHF gesteigert werden. Auch hier ist eine genauere Bewertung erst nach der Vorlage des Geschäftsberichts möglich.
Die Aktien der Bank SLM werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 1’485 CHF weisen die Papiere eine im aktuellen Tiefzinsumfeld für Regionalbanken eher gute Rendite von 1.9% auf. Als teuer angesehen werden muss jedoch das KGV auf der Basis des Geschäftserfolgs für 2017 mit 16.4. Lediglich auf der Basis des Substanzwerts erscheinen die Titel attraktiv bewertet. Gemäss den Darstellungen des Aktionärsbriefs lässt sich auf der Basis der anrechenbaren Eigenmittel ein Wert pro Aktie von rund 2’000 CHF ermitteln. Der tatsächliche Substanzwert unter Berücksichtigung der Reserven sollte indessen nochmals deutlich höher ausfallen. Dieser sollte die Aktien vor deutlichen Kurskorrekturen schützen, so dass sich die Papiere zumindest für Anleger mit einem engen Bezug zur Region und zur SLM als Ersatz für derzeit nahezu renditelose Obligationen eignen.