Cassiopea ist im Geschäftsjahr 2017 tiefer in die Verlustzone gerutscht. Da das Unternehmen bislang noch keine eigenen Medikamente auf dem Markt hat, ist das nicht überraschend. Wichtiger ist, wie lang die liquiden Mittel noch reichen. Diese beziffert das Pharmaunternehmen per Ende 2017 auf 17,6 Mio EUR. Sie haben sich damit gegenüber Ende 2016 fast halbiert.
Für das zweite Halbjahr 2018 stellt das Unternehmen in seiner Medienmitteilung am Mittwoch eine Kapitalerhöhung oder eine alternative Finanzierung in Aussicht. Dieser Schritt sei nötig, um im laufenden Jahr mögliche Zulassungsanträge und damit einhergehende kommerzielle Aktivitäten sowie die laufenden Entwicklungsprogramme zu finanzieren.
Wie Cassiopea weiter mitteilt, ist der Verlust im Geschäftsjahr 2017 auf 13,7 Mio EUR von 9,5 Mio EUR im Jahr zuvor gestiegen. Darin enthalten ist ein Nettofinanzverlust von 2,9 Mio EUR, der aus Wechselkursverlusten resultierte.
Eindämmen konnte das auf Dermatologie spezialisierte Unternehmen dagegen seine Kosten, wie aus der Medienmitteilung vom Mittwoch hervorgeht. Sowohl die Ausgaben für Forschung und Entwicklung als auch die Vertriebs-, Verwaltungs- und sonstigen Gemeinkosten nahmen ab.
Zulassung auf US-Markt als potenzieller Kurstreiber
Wann Cassiopea das erste Produkt lancieren kann, hängt vor allem von anstehenden Daten zum Hoffnungsträger Winlevi ab. Das Produkt zur Behandlung von moderater bis schwerer Akne wird in zwei Phase-III-Studien getestet. Die ersten Daten werden im Laufe des ersten Halbjahres 2018 erwartet.
Mit dem Mittel könnte sich Cassiopea in den USA auf einem wichtigen Markt positionieren. Analysten sehen eine mögliche Zulassung als den potenziellen Kurstreiber.
Für die Phase-II-Dosierungs-Studie des Wirkstoffs Breezula zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall hatte Cassiopea Ende Dezember die Patientenrekrutierung abgeschlossen. Erste Resultate der Interimsanalyse dürften am Ende des ersten Halbjahrs 2018 kommuniziert werden. Die Top-Line-Resultate wiederum dürften dann nach einem Jahr – also gegen Ende 2018/Anfangs 2019 – zur Verfügung stehen.
Auch für die Phase-II-„Proof of concept“-Versuchsreihe mit dem Wirkstoff CB-06-02 zur Behandlung von Genitalwarzen hat Cassiopea Ende 2017 die Patientenrekrutierung abgeschlossen. Hierfür stellt Cassiopea erste Daten für das zweite Quartal 2018 in Aussicht.
Die Cassiopea-Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 37 CHF gezahlt.
hr/uh