Evolva hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem etwas höheren Verlust abgeschnitten. Wie das in den Bereichen Gesundheits-, Ernährungs- und Wellness-Produkte aktive Unternehmen am Dienstag mitteilt, belief sich dieser 2017 auf 39,0 Mio CHF nach einem Minus von 35,8 Mio im Jahr 2016. Für 2018 stellt Evolva vor allem bei den Produktumsätzen ein deutliches Wachstum in Aussicht. Ausserdem wird der US-Partner Cargill mit der kommerziellen Produktion des Süssstoffs EverSweet beginnen.
Über die Umsatzentwicklung und die Barmittelbestände in Höhe von 97,2 Mio CHF per Ende 2017 hatte Evolva bereits Ende Januar berichtet. Dabei hatte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 6,8 Mio CHF nach 9,6 Mio im Jahr 2016 gemeldet.
Hierzu hatten etwa die auf 4,8 Mio CHF (VJ 7,6 Mio) gesunkenen Umsätze aus F&E-Projekten beigetragen. Wie Evolva bereits im Zuge der Umstrukturierung im Jahresverlauf 2017 mitgeteilt hatte, sollen meilensteinbasierte F&E-Projekte zugunsten von Produktverkäufen allmählich reduziert werden. Die Produktverkäufe für 2017 wies Evolva im Januar mit 2,0 Mio CHF nach 1,1 Mio im Vorjahr aus. Die Verkäufe der beiden Produkte Resveratrol und Nootkaton hatten massgeblich zu diesem Anstieg beigetragen.
Diese sollen denn auch im laufenden Jahr weiter deutlich zulegen. Für 2018 stellt Evolva ein „kräftiges“ Wachstum des Produktumsatzes in Aussicht. Gegenüber 2017 soll er sich mindestens verdoppeln. Gleichzeitig werde andererseits der Umsatz aus Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften 2018 weiter zurückgehen.
Kooperation mit Cargill ausgebaut
Vor allem aber rechnet Evolva damit, dass 2018 erstmals – wenn auch sehr niedrige – Lizenzerträge mit dem Stevia-Süssstoff EverSweet erwirtschaftet werden. Wie Evolva am Dienstagmorgen ebenfalls berichtet, hat der Partner Cargill mit der kommerziellen Produktion von EverSweet begonnen, um Kundenaufträge auszuführen. Die beiden Unternehmen hatten sich im April 2017 auf eine Kooperation für die Vermarktung und Produktion des Süssstoffs geeinigt.
Über diesen Produktionsmeilenstein hinaus haben Cargill und Evolva noch eine neue Vereinbarung für EverSweet getroffen, durch die bestehende Verträge ersetzt werden. Sie erstrecken sich laut Mitteilung auf bestimmte weitere hochintensive Süssstoffe. Dabei sei wichtig, dass das Unternehmen eine Beteiligung im mittleren einstelligen Bereich am Umsatz von EverSweet erhalte und deutlich früher als unter den vorherigen Vereinbarungen von Produktumsätzen profitiere.
Zudem werde Evolva von erheblichen Betriebs- und Kapitalkosten entlastet, die kurzfristig mit dem Ausbau des Geschäfts mit EverSweet und mit einer zukünftigen Produktionserweiterung verbunden sind. „Damit verringern sich die Verbindlichkeiten von Evolva gegenüber Cargill auf 18 Mio USD, zahlbar innerhalb der kommenden zwölf Monate“, heisst es weiter.
Verlust dürfte sich 2018 verringern
Mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf bestätigt Evolva zudem seine im August 2017 angekündigten Kostensenkungsziele. Diese sollten ab dem zweiten Quartal 2018 vollumfänglich greifen. Vor allem dürfte sich der Verlust 2018 dank der Restrukturierung verringern.
Die Aktien von Evolva sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Die Bekanntgabe der Zahlen und des Produktionsstarts von EverSweet führten zu einem Kursplus von 7,8% auf 0,32 CHF.