Der Finanzdienstleister Bondpartners SA konnte im 2017 von der positiven Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten profitieren. Wie das Unternehmen in einem Mediencommuniqué – das online nur in französischer Sprache verfügbar ist – schreibt, konnte das operative Ergebnis deutlich gesteigert werden. Während die Handelsvolumina und die Margen im Obligationsgeschäft leicht rückläufig waren, legten die im Eigenbestand gehaltenen Wertschriften zu. Die Entwicklung des Euro-Kurses gegenüber dem Schweizer Franken führte zu einem verbesserten Ergebnis aus dem Devisengeschäft.
Aufstockung der liquiden Mittel
Nahezu unverändert präsentiert sich die Bilanzsumme der Lausanner Finanzboutique. Auf der Aktivseite der Bilanz sind die liquiden Mittel um 11% auf 4 Mio. CHF angestiegen, während die Banksichtguthaben um 10% auf 34.8 Mio. CHF gesunken sind. Noch stärker gingen die Forderungen aus dem Handelsgeschäft mit einem Minus von 30% auf 17.3 Mio. CHF zurück. Diesem Minus stehen die um 175% auf 9.2 Mio. CHF höheren Kundengelder und die um 9.5% auf 57.1 Mio. CHF gestiegenen Handelsbestände gegenüber. Auf der Passivseite fielen die Verbindlichkeiten gegenüber Banken um 47.6% auf 11.4 Mio. CHF, während die Verbindlichkeiten gegenüber den Nichtbanken um 9.5% auf 57.1 Mio. CHF anwuchsen.
Deutliches Gewinnplus
Die Einnahmen aus dem ordentlichen Bankgeschäft legten gegenüber dem Vorjahr um 7.5% auf 12.1 Mio. CHF zu. Hierin nicht enthalten sind die Effekte der Wechselkursveränderungen, die im 2017 einen positiven Wert von 0.7 Mio. CHF nach einem negativen Wert von 0.2 Mio. CHF im Vorjahr erreichten. Das Nettoergebnis aus dem Handelsgeschäft legte trotz tieferer Volumina und niedrigerer Margen um 14.5% auf 8.8 Mio. CHF zu. Ebenfalls positiv entwickelte sich der Zinserfolg mit einem Plus von 2.5% auf 2.1 Mio. CHF. Trotz der guten Entwicklung an den Finanzmärkten gingen die Kommissionerträge um 18% auf 0.9 Mio. CHF zurück. Dies reflektiere die Zurückhaltung der Kunden, schreibt Bondpartners weiter. Auf der Kostenseite verbuchte Bondpartners ein Plus der Geschäftsaufwendungen von 3.5% auf 6.9 Mio. CHF. Das unterproportionale Kostenplus erlaubte es, den Geschäftserfolg um 44% auf 5.4 Mio. CHF zu verbessern.
Zulasten des Reingewinns wurden Reserven von 1.2 Mio. CHF nach 0.4 Mio. CHF im Vorjahr gebildet. Unter dem Strich resultierte so ein Plus des Reingewinns von 32% auf 3.5 Mio. CHF. Die Aktionäre partizipieren am Ergebnis mit einer um 5 CHF auf 40 CHF pro Aktie erhöhten Dividendenausschüttung.
Höhere Volatilität lässt Handelsvolumen ansteigen
Bondpartners beobachtete in den ersten Monaten des neuen Jahres eine deutlich erhöhte Volatilität an den internationalen Finanzmärkten. Die hohen Bewertungen an den Aktienmärkten und das Risiko eines Platzens der weltweiten Blase bei den Obligationen erfordern ein vorsichtiges Handeln bei der Verwaltung der Aktiven. Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass die an den Märkten erfolgte Korrektur lediglich eine kurze Bereinigung der hohen Bewertungen darstellt und die Hausse fortgesetzt wird. In jedem Fall dürfte die höhere Volatilität und die Unsicherheit an den Märkten zu einer höheren Handelsaktivität der Kunden von Bondpartners führen. Gleichzeitig sollten auch die Margen gesteigert werden können.
Die Geschäftszahlen von Bondpartners für 2017 fallen erfreulich aus. Zwar sind bislang nur die Eckwerte der Erfolgsrechnung und der Bilanz bekannt. Dennoch sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Es ist nicht zu erwarten, dass bei der Vorlage des Geschäftsberichts negative Überraschungen auftauchen. Hierbei nicht übersehen werden darf, dass die Zahlen geprüft sind und somit nur noch marginal anders ausfallen können. Weiterhin grundsolide fällt auch die Bilanz aus.
Die Aktien von Bondpartners werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 952 CHF weisen die Papiere eine attraktive Dividendenrendite von 4.2% auf. Gleichzeitig werden die Papiere mit einem tiefen KGV von knapp 9 auf der Basis des Geschäftserfolgs für 2017 bewertet. Auch aus der Sicht des Substanzwerts erscheinen die Titel mit einem Discount von 44% gegenüber dem ausgewiesenen Buchwert günstig. Angesichts der optimistischen Prognosen für das laufende Geschäftsjahr kann davon ausgegangen werden, dass Bondpartners auch für 2018 eine ansehnliche Dividende, die den Vorjahreswert kaum unterschreiten dürfte, ausschüttet. Auch der hohe Buch- und Substanzwert sollte mindestens gehalten werden können. Die Papiere weisen ein gutes Kurssteigerungspotenzial bei geringen Risiken auf.
Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär des Unternehmens.