Die Versandapotheke Zur Rose hat im ersten Quartal 2018 den Umsatz weiter gesteigert. Besonders deutlich legte das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln (OTC) zu. Sowohl der Schweizer als auch der deutsche Markt trugen zum Wachstumsschub bei.
Konkret stieg der Umsatz um 29,9 Prozent (+23,8 Prozent in Lokalwährungen) auf 297,6 Millionen Franken, wie das seit Juli 2017 an der Schweizer Börse SIX kotierte Unternehmen am Mittwoch bekanntgibt. Im Segment Deutschland legte der Umsatz um 51,4 Prozent auf 169,9 Mio zu, in Lokalwährungen betrug der Anstieg 39,0 Prozent. Das Schweizer Geschäft wuchs um 9,3 Prozent auf 127,7 Mio.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Zur Rose die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Die ZKB hatte für das erste Quartal mit einem Umsatz von 294,0 Mio Franken gerechnet, die UBS ging von 280,1 Mio aus.
Deutliches Plus im OTC-Geschäft
Der Auslandsanteil erreichte mit 57 Prozent einen neuen Höchststand. Als wesentlicher Treiber erwies sich erneut das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln (OTC) mit einem Umsatzplus von 91,5 Prozent (+75,9 Prozent in Lokalwährung).
Ursächlich für diese Entwicklung seien ein starkes organisches Wachstum, neue Kunden sowie die Erstkonsolidierung von Eurapon und Vitalsana gewesen. Ebenfalls positiv hat sich das Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln entwickelt, es nahm um 20,6 Prozent (+10,7 Prozent in Lokalwährung) zu.
In der Schweiz habe man den Umsatz zwar weniger stark gesteigert, doch sei es hier zu regulatorisch bedingten Preissenkungen gekommen. Im Ärztegeschäft erhöhte sich der Umsatz um 6,7 Prozent, während das Retailgeschäft mit einem Umsatzplus von 12,1 Prozent weiterhin vom Specialty-Care-Bereich und dem Start der Omni-Channel-Strategie mit den ersten stationären Apotheken profitierte.
Grössere Bekanntheit von DocMorris
Erfreulich war laut zur Rose auch, dass die Markenbekanntheit der Tochter DocMorris in Deutschland erneut gesteigert wurde, wie auch eine von GfK durchgeführte Umfrage gezeigt hat. Allerdings droht in Deutschland Gefahr von Seiten der Politik. In der Pressemitteilung geht Zur Rose nicht auf die Thematik der Forderung nach einem Verbot von Versandapotheken im deutschen Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD ein.
Im Februar hatte das Unternehmen in einer Stellungnahme geschrieben, dass man gestützt auf Gutachten „nach wie vor überzeugt ist, dass dieses Vorhaben verfassungswidrig und europarechtlich inkompatibel ist“. Die Entwicklung werde genau beobachtet und gegebenenfalls würden alle juristischen Schritte gegen ein allfälliges Verbot unternommen, hatte es auch im März im Rahmen der Zahlenvorlage geheissen.
Keine neuen Aussagen zu Zielen
Keine Aussagen werden in der aktuellen Mitteilung zu den Zielen gemacht. Bisher hatte Zur Rose für das Gesamtjahr 2018 mit einem Umsatzwachstum von über 20 Prozent in Lokalwährungen gerechnet. Auf Stufe EBITDA wird bereinigt um Sonderkosten 2018 nach einem Verlust im Vorjahr wieder eine positives Ergebnis erwartet und mittelfristig (bis 2021) soll die EBITDA-Marge um 4-5 Prozent wachsen, hatte es im März geheissen.
Die Zur Rose Aktie wird an der SIX Swiss Exchange zuletzt bei 107.60 CHF gehandelt.
kw/tp