CEVA Logistics: Börsengang an der SIX für den 4. Mai 2018 geplant

Breite Preisspanne von 27,50 bis 52,50 Franken.

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Ein europäischer Truck des Logistikers Ceva, der im Mai in Zürich an die Börse gehen will. Bild: www.cevalogistics.com

Das Unternehmen Ceva Logistics hat die Details zum geplanten Börsengang an der Schweizer Börse SIX publiziert. So soll der IPO bereits Anfang Mai stattfinden. Primäres Ziel ist der Schuldenabbau. Ausserdem steigt ein neuer Grossaktionär beim Unternehmen ein.

Konkretes Datum für den geplanten Gang an die Börse ist der 4. Mai 2018, wie das Unternehmen mit Sitz in Baar am Freitag mitteilte. Der Preis pro Aktie mit einem Nominalwert von 0,10 Franken soll in einer relativ breiten Spanne von 27,50 bis 52,50 Franken zu liegen kommen.

Der Grund für diese eher unüblich grosse Preisspanne ist, dass je nach erzieltem Ausgabepreis eine unterschiedlich grosse Anzahl an Aktien ausgegeben werden soll – so, dass der Bruttoerlös bei vom Unternehmen angezielten 1,2 Milliarden Franken zu liegen kommt.

Laut der Gesellschaft impliziert dies vor einer gewährten Mehrzuteilungsoption letztlich eine Marktkapitalisierung von insgesamt rund 1,5 Milliarden bis 1,8 Milliarden Franken. Die Gesamtzahl der im Rahmen der Mehrzuteilungsoption neu ausgegebenen Namenaktien solle dabei in keinem Fall mehr als 15 Prozent des Aktienkapitals ausmachen.

Grossaktionär steigt ein

Dabei hat sich das französische Schifffahrts- und Logistikunternehmen CMA-CGM in einer gleichzeitigen Privatplatzierung zum Kauf von Pflicht-Wandlungs-Wertpapieren verpflichtet. Der potenzielle strategische Aktionär werde 380 bis 450 Millionen Franken investieren. Letztlich werde CMA-CGM damit einen Anteil von 24,99 Prozent erwerben. Der Börsengang und die gleichzeitige Privatplatzierung würden sich gegenseitig bedingen, schreibt Ceva weiter.

Wie bereits früher bekannt gegeben, will Ceva dank dem Börsengang in der Bilanz die Nettoverschuldung auf unter das 3-fache des adjustierten EBITDA senken. „Das ist sehr wichtig für uns, da bisher aufgrund unserer Verschuldung wichtige potenzielle Blue Chip-Kunden zögerten, mit uns zusammenzuarbeiten“, erklärte Finanzchef Peter Waller am Freitag an einer Pressekonferenz zum IPO in Zürich.

Dabei bestätigte das Unternehmen auch erneut, dass es bereits für das Geschäftsjahr 2018 die Ausschüttung einer Dividende anstrebt. „Nach dem Schuldenabbau werden wir hierfür in einer entsprechend guten Verfassung sein“, sagte Waller im Gespräch mit AWP.

EBITDA-Marge von 5 Prozent als Ziel

Ceva ist ein kein Leichtgewicht: Der Logistiker schrieb im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 7,0 Milliarden US-Dollar, das sind 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Das adjustierte EBITDA stieg um 10,2 Prozent auf 280 Millionen.

Im ersten Quartal 2018 rechnet Ceva mit einer währungsbereinigten Umsatzzunahme um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und das adjustierte EBITDA werde bei 65 Millionen Dollar erwartet. Das seien rund 10 Millionen mehr als im Vorjahr.

Im Rahmen der Pressekonferenz äusserte sich das Unternehmen auch zu seinen aktuellen Margenzielen. Mittelfristig strebt Ceva eine EBITDA-Marge von 4 Prozent an, langfristig sogar eine von 5 Prozent – aktuell liegt sie bei 3,3 Prozent.

Helfen soll bei der Erreichung dieses Ziels, dass Ceva einer der wenigen Logistiker sei, die dem Kunden End-zu-End-Lösungen anbieten könne, erklärte CEO Xavier Urbain vor den Medien. „Grosse Kunden in der Logistik-Branche suchen Full-Service-Offerings, sie möchten also nicht mit mehreren Anbietern zusammenarbeiten müssen.“

Ceva Logistics wird nach dem Börsengang neben Kühne+Nagel und Panalpina übrigens das dritte Logistikunternehmen sein, das an der SIX kotiert ist. Vom Umsatz her spielt Ceva in etwa in einer Liga mit Panalpina, das 2017 bei dieser Kennzahl einen Wert von 5,4 Milliarden Franken erreicht hatte. Das deutlich grössere Unternehmen Kühne+Nagel – das auch Teil des Swiss Leader Index (SLI) ist – erwirtschaftete hingegen einen Umsatz von 18,6 Milliarden Franken.

(AWP/kw/ra)


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