Die Comet-Gruppe richtet das Geschäft mit der sich im Aufbau befindenden Ebeam-Technologie neu aus. Comet trennt sich von einem Teil in den USA und legt den Fokus auf die in Flamatt hergestellten Komponenten und Module. Der Umbau ist mit einmaligen Kosten verbunden, was im ersten Halbjahr zu einem tieferen Ergebnis geführt hat. Die Meldung kommt einer Gewinnwarnung gleich.
In Davenport im US-Bundesstaat Iowa trennt sich Comet vom Hersteller kundenspezifischer Ebeam-Grossanlagen. Man wolle sich auf das langfristig margenstärkere und Erfolg versprechende Geschäft mit Komponenten für die Hersteller, also das OEM-Geschäft, sowie auf Module konzentrieren, begründet Comet diesen Schritt in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Die Suche nach einem neuen Eigentümer für die Produktion von Ebeam-Anlagen in Davenport sei angelaufen, heisst es weiter. Mit der Ebeam-Technologie lassen sich Oberflächen mittels Elektronenstrahlen sterilisieren. Das Verfahren kommt etwa bei der Sterilisation von Getränkeverpackungen zum Einsatz.
Tieferes Ergebnis
Die Neuausrichtung macht sich im Ergebnis der Comet-Gruppe bemerkbar. Der Grund dafür ist eine einmalige Rückstellung in Höhe von 10 Millionen Franken, die wegen der Trennung des US-Teils vorgenommen wurde. Kommt hinzu, dass Comet im ersten Halbjahr im Röntgengeschäft ein tieferes operatives Ergebnis erzielt hat.
Daher würden die operative Marge auf Stufe EBITDA sowie der Gruppengewinn im Halbjahr deutlich unter den Rekordergebnissen des Vorjahres liegen, warnt Comet. Damals wies die Gruppe eine EBITDA-Marge von 14,6% und einen Reingewinn in Höhe von 17,1 Millionen Franken aus. Der Umsatz sei derweil im Halbjahr um knapp 10 Millionen auf 231 Millionen angestiegen.
Prognosen gesenkt
Comet habe auch auf die enttäuschenden Ergebnisse im Röntgengeschäft reagiert, so die Mitteilung. Es seien umfassende Massnahmen zur Verbesserung in die Wege geleitet worden. Dies mit dem Ziel, das operative Ergebnis ab 2019 wieder deutlich zu steigern. Wie bereits am Montag bekannt gegeben, hat X-Ray-Chef Detlef Steck das Unternehmen verlassen. Den Röntgenbereich leitet nun Matthias Barz interimistisch.
Mit den eingeleiteten Massnahmen und der Verschiebung von Projekten im Halbleitermarkt ins Jahr 2019 rechnet Comet 2018 mit einem tieferen Umsatz als bis anhin. Neu geht die Gruppe von einem Umsatz im Bereich von 440 bis 460 Millionen Franken nach bislang 440 bis 490 Millionen aus. Der Prognosebereich für die EBITDA-Marge wird um 4 Prozentpunkte auf 10 bis 12 Prozent gesenkt.
Die Comet-Aktie hat im laufenden Jahr deutlich an Terrain eingebüsst. Nachdem die Titel Ende Januar bis auf ein Allzeithoch von knapp 169 Franken geklettert waren, ging es in der Folge stark bergab. Auch Grossaktionäre wie Pictet Asset Management oder Camox hatten im Verlauf des ersten Halbjahres Aktien von Comet abgestossen und Gewinne mitgenommen.
Die an der SIX Swiss Exchange kotierte Comet Group Aktie verzeichnete bis Handelsende mit über 24% starke Tagesverluste und notierte zuletzt bei 79.70 CHF.
mk/cf