Raurica Wald: Exklusiver Lieferant für Holzkraftwerk II in Basel

Altholzfirma Arba wurde in die Raurica Holzvermarktung integriert.

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Ab Ende 2018 wird Raurica das neue Holzkraftwerk II (hier eine Animation) exklusiv mit Wald- und Altholz beliefern. Bild: iwb.ch

Das Nordwestschweizer Energieholzunternehmen Raurica fand nach zwei schwierigen Jahren im 2017 wieder zurück auf Kurs. Erstmals verbrachte die Raurica-Gruppe auch ein volles Geschäftsjahr am neuen Firmenstandort in Muttenz, wo die Raurica Wald AG, die Raurica Holzvermarktung AG und die Raurica Immobilien AG untergebracht sind. Die Tochterfirma Arba, die sich auf Altholz spezialisiert hat, wurde per Anfang 2018 in die Raurica Holzvermarktung integriert. Zur Gruppe gehört auch noch die 51%ige Beteiligung an der Holzkraftwerk Basel AG sowie ein 27%iger Anteil an der Fagus Jura SA, einem Start-up, das sich auf die Verarbeitung von Buchenholz für den Hochbau spezialisiert hat. Die Raurica Wald AG bildet so die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich der Verwertung von Buchenholz aus (Nordwest-)Schweizer Wäldern ab.

2017 erreicht der Umsatz 16,7 Mio. CHF

Insgesamt erreichte das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen konsolidierten Nettoertrag von 16,7 Mio. CHF (+ 1,2%). Ein grosser Teil des Umsatzes ist auf die Energielieferungen des Holzkraftwerks I in Basel zurückzuführen. Dort wurden im letzten Jahr mit gut 215’000 Schüttraummeter Holz, davon rund 51% Wald- und 30% Altholz, rund 146’315 MWh Wärme und knapp 24’681 MWh Strom produziert. Das Wald- und Altholz wird ausschliesslich von Raurica geliefert und stammt zum überwiegenden Teil aus der Schweiz. Der Druck auf die Preise im Energieholzbereich ist nach Unternehmensangaben im letzten Jahr weiter gestiegen. Dass dennoch ein höheres konsolidiertes Betriebsergebnis (EBITDA) von 3,7 Mio. CHF und ein Reingewinn von 1,5 Mio. CHF (Vorjahr: 1,1 Mio. CHF) ausgewiesen werden konnte, ist auf die strenge Kostendisziplin zurückzuführen. Die Raurica Wald AG profitierte von höheren Dividendenzahlungen des Holzkraftwerks Basel und der Raurica Holzvermarktung, so dass der Beteiligungsertrag im Einzelabschluss auf 988’000 CHF anstieg (Vorjahr: 887’000 CHF). Die Aktionäre der Raurica Wald AG konnten sich über die Ausschüttung einer höheren Dividende von 15 CHF bzw. 3% des Nominalwertes je Aktie erfreuen.

Umsatzsteigerung in 2019 erwartet

Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich CEO Stefan Rüdlinger optimistisch. Bis zur Jahresmitte sei die Raurica-Gruppe auf Budgetkurs. Demnach soll mindestens das Vorjahresergebnis erreicht werden. Positiv auf der Umsatzseite dürfte sich ausserdem der exklusive Liefervertrag für das 2. Holzkraftwerk in Basel auswirken, an dem Raurica allerdings nicht beteiligt ist. Jedoch wird das neue Kraftwerk erst im Winter 2018/19 in Betrieb genommen, so dass sich die positiven Effekte in der Erfolgsrechnung erst in 2019 in vollem Ausmass zeigen werden. Einen Erfolg erzielte Raurica auch beim bestehenden Holzkraftwerk: Hier sicherte sich das Unternehmen einen neuen Brennstoffliefervertrag, der ab Juli 2018 für zehn Jahr in Kraft getreten ist. Rüdlinger weist jedoch auch auf den Preisdruck in der Branche hin. Durch weitere Prozess- und Kostenoptimierungen will der Firmenchef die Marge dennoch halten.

Fazit

Der 2017er Jahresabschluss zeigt: Das Holz- und Energieunternehmen hat die Fehler der Vergangenheit erfolgreich ausgemerzt. Mit der Integration der Arba in die Raurica Holzvermarktung AG wurde die Struktur zudem verschlankt. Die langfristigen Holzlieferverträge für die zwei Holzkraftwerke in Basel sollten dem Unternehmen in den nächsten Jahren einen stabilen Basisabsatz sichern. Bei Kursen von 550 CHF für die Namenaktien «B» der Raurica Wald AG, die zuletzt auf OTC-X gezahlt wurden, notieren die Aktien auf dem ausgewiesenen Buchwert von 555 CHF. Das KGV ist mit knapp 8 moderat, die Dividendenrendite mit 2.7% zwar nicht üppig, aber im aktuellen Tiefzinsumfeld dennoch attraktiv. Die selten gehandelte Aktie eignet sich daher insbesondere für langerfristig denkende Anleger mit einem Faible für nachhaltiges Investieren.

Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die Waldbesitzer über die Namenaktie «A» mit einem Anteil von rund 80% zu den Mehrheitsaktionären zählen. Daher befindet sich das Unternehmen stets in einem Spagat zwischen einem möglichst guten Holzpreis für die Waldbesitzer und einer dennoch attraktiven Ausschüttung für die Drittaktionäre.

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