Valiant hat einen Nachfolger für Markus Gygax an der Führungsspitze bestimmt: Sein heutiger Stellvertreter und Finanzchef Ewald Burgener soll den Chefposten ab Mai 2019 übernehmen. Gygax wird dann an der nächsten Generalversammlung in den Verwaltungsrat wechseln.
Mit dem Wechsel geht aber keine Abkehr von der derzeit verfolgten Strategie einher. Im Gegenteil: „Wir werden die Expansionsstrategie fortsetzen und neue Geschäftsstellen vom Genfersee bis zum Bodensee eröffnen“, sagte Burgener am Freitag an einer Telefonkonferenz. Er werde bei der Valiant nicht alles auf den Kopf stellen.
„Wir wollen die Erträge ausserhalb des Zinsgeschäfts steigern“, erklärte der designierte Valiant-Chef weiter. Dazu sollen die Wertschöpfungskette verbreitert und die indifferenten Geschäfte, also etwa die Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfte, gestärkt werden. „Valiant ist gut positioniert und aufgestellt, und das bildet eine solide Basis, um in der Zukunft erfolgreich zu sein.“
Von langer Hand geplant
Bereits im Februar hatte Valiant angekündigt, dass Gygax ab 2020 das Präsidium von Jürg Bucher übernehmen soll. Laut Bucher ist der Prozess der Personalentscheidung offen verlaufen. Dabei habe man externe und interne Kandidaten und Kandidatinnen gleichermassen betrachtet. „Wir haben uns von Beginn an zum Ziel gesetzt, den besten Kandidaten zu finden“, so der Verwaltungsratspräsident.
„Ewald Burgener ist eine bewährte und erfolgreiche Führungspersönlichkeit, und im Auswahlprozess hat sich der Beste durchgesetzt“, sagte Jürg Bucher. Der 52-Jährige sei eine treibende Kraft beim Turnaround und der erfolgreichen Neuausrichtung von Valiant in den letzten Jahren gewesen.
Burgener ist seit fünfeinhalb Jahren Finanzchef von Valiant und seit Dezember 2015 der Stellvertreter des scheidenden CEO Gygax. Davor war er als Wirtschaftsprüfer und Bankrevisor bei Ernst & Young sowie als Finanzchef der Regionalbanken Holding RBA tätig.
Wer Burgener als Finanzchef und Geschäftsleitungsmitglied ablösen wird, will der Verwaltungsrat in den kommenden Monaten entscheiden.
Zeichen für Kontinuität
Die Personalentscheidung wurde bei den Analysten als Zeichen für Kontinuität gesehen. Dass die Wahl auf Burgener gefallen sei, sei wenig überraschend, hiess es bei Baader Helvea. Die Valiant-Aktie gewann zum Schluss in einem schwächeren Gesamtmarkt (SPI -0,6%) um 0,4% auf 111,20 CHF.
(tt/yr/ra)