Die Messebetreiberin MCH hat im ersten Halbjahr weniger verdient als im Vorjahr, wie wir berichteten. Grund dafür ist vor allem die deutlich geschrumpfte Uhren- und Schmuckmesse Baselworld. Für das Gesamtjahr geht MCH von einem Verlust in bis zu dreistelliger Millionenhöhe aus.
Trotz einer Umsatzsteigerung von über 10% wegen messezyklischen Rückenwinds (in diesem Frühling fand die Baumesse Swissbau statt, zudem leistete erstmals die übernommene US-Firma MC2 über die ganze Berichtsperiode einen Beitrag) sank das EBITDA auf 53.4 Mio. CHF nach 63.7 Mio. in der Vorjahresperiode. Der Konzerngewinn reduzierte sich um 17% auf 21.9 Mio. CHF.
Diese Rückgänge sind auf Baselworld zurückzuführen. Die Auswirkungen der Absage des grössten Ausstellers Swatch sind darin jedoch noch nicht enthalten. Diese werden im zweiten Halbjahr zu einem Verlust führen.
Tiefe Erwartungen unterboten
Ronald Wildmann von Research Partners ist von den Zahlen des ersten Semesters enttäuscht, sie hätten die bereits tiefen Erwartungen noch unterboten, schreibt der Head of Research der unabhängigen Zürcher Analysten. Obwohl der Betriebsertrag höher ausgefallen sei als von Research Partners prognostiziert, sei der Betriebsaufwand markant angestiegen, was zu einem im Vergleich zum Vorjahr tieferen EBITDA führte. Zudem sei die Guidance für 2018 für ein negatives Resultat im einstelligen Bereich und die Aussicht auf eine weitere Abschreibung auf den Hallen von vermutlich rund 100 Mio. CHF eine herbe Enttäuschung.
Gegenwärtig erachtet Wildmann einen Preis-Buchwert von 1.50x als hoch, aber fair. Auf diesem Wert handelt die MCH mit einem Aktienkurs von CHF 30 CHF. Research Partners reduzieren deshalb ihr 12-Monats-Kursziel von 40 auf 30 CHF und bestätigen ihre Halten-Empfehlung.
Die MCH-Aktie ist an der Six Swiss Exchange kotiert und kostete zuletzt 31.20 CHF.