SSE Group: Deutlich besseres erstes Semester 2018

Starkes Gesamtjahr erwartet

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Die SSE Holding AG informierte ihre Anteilseigner in einem Aktionärsbrief über den positiven Geschäftsgang des ersten Semesters 2018. Wie das Unternehmen seinen Aktionären mitteilt, verfolgt der Verwaltungsrat mit dem erstmaligen Semesterbericht die Zielsetzung, die Anteilseigner zukünftig regelmässiger über den Geschäftsgang des Unternehmens zu unterrichten. Nach einem enttäuschenden Geschäftsjahr 2017, in welchem die eigenen Zielsetzungen klar verfehlt wurden, ging es im ersten Semester deutlich aufwärts. Die sich bereits bei der Erstellung des Geschäftsberichts abzeichnende Verbesserung des Geschäftsgangs schlug sich in den Zahlen mit einem Umsatzplus von 16% im Vergleich zum Vorjahr nieder.

Schwaches Feuerwerksgeschäft wird verkauft

Die SSE-Tochter Hamberger Pyrotechnics, die das Feuerwerksgeschäft betreibt, wird an die Sugyp SA verkauft. Bild: hamberger.ch

Deutlich schwächer entwickelte sich im 2018 das Feuerwerksgeschäft. Die erhebliche Trockenheit des laufenden Jahres und zahlreiche Feuerwerksverbote liessen die Umsätze um 30% einbrechen. Lediglich der technische Bereich der Pyrotechniksparte entwickelt sich positiv. Allerdings wird das schwache Feuerwerksgeschäft die Rentabilität der Sparte belasten. Die Geschäftsleitung der SSE entschied sich angesichts der ohnehin schwierigen Situation des Feuerwerksgeschäfts, diesen Bereich an einen Partner zu veräussern. Mit der seit 1967 im Feuerwerksbereich tätigen Sugyp SA wurde ein Firmenangaben zufolge idealer Partner für die Weiterentwicklung der Hamberger Pyrotechnics AG gefunden. So kann die Sugyp ihre Aktivitäten zukünftig landesweit anbieten, wie einem Pressecommuniqué entnommen werden kann. Die SSE Holding erhält eine Minderheitsbeteiligung an der Sugyp.

Starkes Kerngeschäft

Im ersten Semester 2018 konnte die SSE im Vergleich zum Vorjahr ein solides Umsatz- und Margenwachstum im Sprengstoffgeschäft in den drei Hauptmärkten Schweiz, Deutschland und Mitteleuropa verbuchen. Dank der Abschwächung des Frankes konnten die Exporte aus dem Werk in Gamsen deutlich gesteigert werden. Ebenfalls positiv entwickelte sich der Chemiebereich, der sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn zulegen konnte. Diese positive Entwicklung liess die Umsätze auf Konzernbasis gegenüber dem schwachen Vorjahr im ersten Semester um 8.9 Mio. CHF auf 64 Mio. CHF anschwellen. Bereinigt um positive Währungseffekte beträgt das Plus 5.8 Mio. CHF. Erheblich besser fiel der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) mit einem Wert von 4.4 Mio. CHF aus. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahreswert von 2.48 Mio. CHF einem Plus von 77.4%. Gleichzeitig konnte die EBITDA-Marge von 4.5% auf 6.9% gesteigert werden.

Erfolgreiches Gesamtjahr erwartet

Für das Gesamtjahr 2018 wird ein Umsatzplus zwischen 8% und 12% erwartet. Gleichzeitig sollen sowohl EBITDA als auch EBIT deutlich zulegen. Insgesamt wird für das Gesamtjahr trotz der Schwäche des Feuerwerksgeschäft ein signifikantes organisches Wachstum erwartet. Dieser Bereich wird ab 2019 keinen Einfluss mehr auf die Konzernrechnung haben, informiert SSE weiter. In den wichtigsten Märkten setzt die Gruppe auf einen weiteren Wachstumskurs bei einer Verbesserung der Margen.

Fazit

Nach einem enttäuschenden Jahr 2017 entwickelt sich das Geschäft der SSE im laufenden Jahr deutlich besser. Der vom Unternehmen angekündigte Wachstumskurs und die Verbesserung der betrieblichen Kennzahlen konnten zumindest im ersten Semester erreicht werden. Mit dem Ausstieg aus dem Feuerwerksgeschäft fokussiert sich die Gesellschaft auf ihre Kernkompetenz Sprengstoffe und das Chemiegeschäft. Dies ist nicht nur angesichts der starken Expansion in den letzten Jahren als sehr positiv anzusehen. Damit hat die Gesellschaft nach einer Schwächephase die Rückkehr zu soliden Geschäftszahlen, wenn auch später als erwartet, geschafft.

Ein deutliches Bekenntnis der Aktionäre zum Unternehmen stellt auch die vollständige Zeichnung aller 600 Aktien, welche die Aktionäre anstelle der Dividende beziehen konnten, dar. Die Aktien waren sogar deutlich überzeichnet. Als ein sehr positives Signal anzusehen ist auch die erstmalige unterjährige Information der Aktionäre über den Geschäftsgang ihres Unternehmens. In der Vergangenheit erhielten die Anteilseigner nur den Geschäftsbericht und zusätzliche Informationen an der Generalversammlung.

Die Aktien der SSE werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 3’050 CHF weisen die Papiere eine zumindest im aktuellen Tiefzinsumfeld attraktive Rendite von rund 2.5% auf. Die von uns im Juni angesprochene Verbesserung der Rentabilität ist der SSE im ersten Semester 2018 gelungen. Es zeichnet sich auch ein deutlich besseres Ergebnis für das Gesamtjahr ab. Damit dürfte es der SSE gelingen, auch wieder Vertrauen bei den Anlegern zu wecken. Inwieweit sich dies in höheren Kursen niederschlägt, kann angesichts der geringen Liquidität in den Aktien, die grossteils in festen Händen liegen, nicht prognostiziert werden. Indessen ist mit der Vorlage des Semesterberichts das Risiko für Kursrücksetzer in der Form von Verleiderverkäufen deutlich kleiner geworden.

Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär des Unternehmens.

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