Der Bund soll angesichts wegbrechender Erträge bei den Schweizer Verlagen seine indirekte Presseförderung von 30 auf 100 Mio. CHF erhöhen. Dies hat CH-Media-Verleger Peter Wanner gefordert. Der Bundesrat unterschätze die dramatische Lage der meisten Regionalmedien.
Heute subventioniert der Bund zugunsten der Medienvielfalt die Post-Zustellung von Zeitungen mit jährlich 30 Mio. CHF. „Als Soforthilfe“ müsste dieser Betrag erhöht werden, wird Wanner in einem Artikel der „Schweiz am Wochenende“ vom Samstag zitiert, die er selber herausgibt.
Der Vizepräsident des Verbands Schweizer Medien fordert dem Artikel zufolge, dass künftig alle Regionalzeitungen von der indirekten Presseförderung profitieren können, also auch solche, die im überregionalen Bereich als Kopfblätter kooperierten. Diese würden heute leer ausgehen. Die heutige Auflagen-Begrenzung auf 100’000 Exemplare sei nicht mehr zeitgemäss.
Das Unternehmen CH Media, ein Joint Venture zwischen AZ Medien und NZZ-Regionalmedien, gab am Donnerstag bekannt, 200 Vollzeitstellen in den kommenden zwei Jahren streichen zu wollen. Damit sollen sich die Kosten um 10% oder 45 Mio. CHF reduzieren. Als Grund wurden rückläufige Werbe- und Abonnementserträge genannt.
Der Bundesrat will zur Förderung der Medien bei der Botschaft zum neuen Mediengesetz Massnahmen zur Presseförderung prüfen, wie er in einer ebenfalls am Donnerstag publizierten Antwort auf einen Vorstoss aus dem Nationalrat erklärte. Zu den Ideen zählen etwa eine befristete Subventionierung von Digitalabonnementen. Aber auch die gezieltere indirekte Presseförderung über die kostenlose Zustellung für eine bestimmte Anzahl Exemplare pro Auflage kommt für die Landesregierung in Frage.