Die Elektronikgruppe Carlo Gavazzi hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2018/19 (per 30.September) mehr umgesetzt und mehr neue Aufträge hereingeholt. Der Betriebsgewinn konnte jedoch mit dem Wachstumstempo nicht Schritt halten – Investitionen in Entwicklung, Marketing und Vertrieb drückten auf die Margen.
Der Umsatz legte im Halbjahr um 8,0% auf 76.0 Mio. CHF zu, wozu insbesondere auch Wechselkurseffekte beitrugen. In Lokalwährungen gerechnet wuchs Carlo Gavazzi um 5,0%, wie das Unternehmen letzte Woche mitteilte.
Die Auftragsbücher sind gut gefüllt: Das Unternehmen nahm neue Aufträge im Wert von 78.7 Mio. CHF entgegen, das sind 7,7% mehr als im Vorjahr. Das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz (Book-to-Bill-Ratio) lag bei 1,04.
Research Partners reduzieren 12-Monats-Kursziel von 370 auf 300 CHF
Während Aufrags- und Umsatzzahlen um 6,2% bzw. 1,5% über den Erwartungen von Reto Huber, Senior Analyst bei Research Partners, lagen, steigerte Carlo Gavazzi den Verkaufsaufwand um rund CHF 2.5 Mio. stärker als von ihm prognostiziert. Im Nachgang der Bekanntgabe des Ergebnisses ändert Huber seine EPS-Schätzungen für 2018/19 um minus 13,5% auf 14.40 CHF und 2019/20 um minus 11,3% auf 17.54 CHF. Er reduziert sein 12-Monats-Kursziel von 370.00 CHF auf 300.00 CHF.
Als Folge der schwachen Kursentwicklung sowie dem Wachstumsausblick ändert er seine Empfehlung von bisher Halten auf neu Kaufen. Die Inhaberaktie verfüge beim aktuellen Marktpreis und einer geschätzten Dividende von CHF 12.00 für 2018/19 mit 4.7% über eine attraktive Dividendenrendite, so Huber.
Die Aktien der Carlo Gavazzi Holding sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden Kurse um 242 CHF für eine Aktie gezahlt.