Die Aktien von Geberit stehen am Montagmorgen deutlich unter Druck, nachdem die UBS die Anlageempfehlung für die Titel auf ‚Sell‘ von zuvor ‚Neutral‘ gesenkt hat. Das Kursziel wurde auf 330 von 400 CHF zurückgenommen. In der am Montag veröffentlichten Studie im Vorfeld der Umsatzveröffentlichung von Geberit am Donnerstag geht der Analyst von einem geringerem Wachstum in einigen Märkten und Druck auf die Marge durch Investitionen und Kosten aus.
Geberit verlieren gegen 10.30 Uhr um 3,4% auf 359.80 CHF. Zeitweise betrug das Minus bis zu 5,2%. Das ist der tiefste Kurs seit Juli 2016. Noch Anfang Oktober 2018 hatten Geberit knapp unter der Marke von 460 CHF notiert.
Bereits in der Vorwoche hatte die US-Bank Goldman Sachs ebenfalls ihr Rating auf ‚Sell‘ von ‚Neutral‘ und das Kursziel auf 339 von zuvor 420 CHF gesenkt. Die Begründungen für die Bewertungssenkung der Analysten weisen jedoch Unterschiede auf. Während die UBS auf die verhalteneren Aussichten in der europäischen Bauindustrie verweist, insbesondere in Skandinavien, Frankreich und Österreich, sieht Goldman Sachs die bereits hohe Marktdurchdringung in für Geberit wichtigen Märkten wie der Schweiz, Deutschland und Österreich als bremsend. Auch die UBS verweist darauf, dass der Sanitär-Markt in Deutschland an der Kapazitätsgrenze laufe und die Bauaktivität Anzeichen einer Abschwächung zeige.
Die Konsequenzen, welche die beiden Analysten aus ihrer Sicht der Dinge ziehen, sind jedoch ähnlich. Sie rechnen mit einer Umsatzentwicklung unterhalb der vom Unternehmen angestebten mittelfristigen Zielbandbreite von 4 bis 6% Wachstum. Die UBS rechnet mit einem, wenn nicht gar mit zwei Übergangsjahren. Die operative Marge auf Stufe EBITDA dürfte gleichzeitig durch hohe Vorabinvestitionen in die neue Marken-Strategie belastet werden. Die Gewinnschätzungen für 2018, 2019 und 2020 wurden vom UBS-Analysten um 1, 5 und 8% gesenkt.
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