Die Berner Kantonalbank (BEKB) weist für das Geschäftsjahr 2018 erneut einen höheren Gewinn als im Vorjahr aus. Operativ blieb das Geschäft allerdings unter Druck, so verdiente die Bank im Zinsgeschäft deutlich weniger. Die Aktionäre dürfen sich auch dank einer Anpassung der Ausschüttungspolitik über einen kräftigen Anstieg der Dividende freuen.
Der Geschäftserfolg ging im vergangenen Geschäftsjahr um 5,7% auf 137.5 Mio. CHF zurück, wie den am Donnerstag publizierten Zahlen zu entnehmen ist. Die Kantonalbank verweist dabei allerdings auf tiefere Auflösungen von Wertberichtigungen, gesunkene Erträge aus dem Verkauf von Finanzanlagen und auf Sonderabschreibungen. Unter dem Strich blieb ein um 2,5% höherer Gewinn von 140.8 Mio. CHF.
Der Verwaltungsrat der BEKB hat laut den Angaben die Ausschüttungspolitik überprüft und dabei mit Blick auf die derzeitige Eigenmittelausstattung die Ausschüttungsquote auf „mindestens 50 bis maximal 70%“ festgelegt. In den vergangenen Jahren wurden zwischen 40 bis 45% der Jahresgewinne ausgeschüttet. Die Aktionäre erhalten in der Folge eine kräftige Erhöhung der Dividende um 1.40 auf 8.00 CHF je Aktie.
Weniger Geschäftsertrag
Der gesamte Geschäftsertrag der BEKB blieb im vergangenen Jahr allerdings mit 419.5 Mio. um 8,7% hinter dem Wert des Vorjahres zurück. Dabei sackte der Netto-Erfolg im wichtigsten Geschäftsbereich, dem Zinsengeschäft, bei einem anhaltenden Druck auf die Zinsmargen um 10,4% auf noch 273 Mio. CHF ab. Allerdings nahm die BEKB auch deutlich geringere Auflösungen von Wertberichtigungen vor als noch im Vorjahr.
Leicht rückläufig entwickelte sich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-0,4% auf 104.7 Mio. CHF), und auch im Handelsgeschäft (-4,6% auf 20.8 Mio. CHF) und beim übrigen ordentlichen Erfolg (-15 % auf 20.6 Mio.) nahm die Bank weniger ein. Im letzteren Posten spielten vor allem tiefere Erträge aus Veräusserungen von Finanzanlagen eine Rolle.
Derweil konnte die BEKB den Geschäftsaufwand um 1,6% auf 247.8 Mio. CHF reduzieren. Während die Personalausgaben leicht zurückgingen, konnte der Sachaufwand etwas deutlicher verringert werden.
Steigendes Hypothekengeschäft
Die Kundenausleihungen nahmen im vergangenen Jahr um 5,6% auf 23.6 Mrd. CHF zu. Im Hypothekargeschäft resultierte dabei ein Wachstum der Ausleihungen um 908 Mio. CHF oder 4,4% auf 21.6 Mrd. CHF. Die Kundengelder lagen mit 22.0 Mrd. leicht unter dem Vorjahresniveau.
Die betreuten Vermögenswerte betrugen 17.5 Mrd. CHF, entsprechend einem Rückgang um 1 Mrd. zum Vorjahr. Die Vermögen bildeten sich vor allem wegen der Börsenrückschläge gegen Ende Jahr zurück, dagegen verzeichnete die Bank einen Netto-Geldzufluss von 177 Mio. CHF.
Für das laufende Jahr erwartet die BEKB ein Anhalten der Tiefzinsphase. Das tiefe Zinsumfeld – verbunden mit Negativzinsen – werde auch weiter auf die Zinsmarge drücken; 2019 dürften allerdings die Kosten für die Absicherung von Zinsänderungsrisiken sinken. Insgesamt erwartet das Institut für das laufende Geschäftsjahr ein Ergebnis im Rahmen von 2018.
Die Aktie der BEKB ist an der SIX Swiss Exchange kotiert und notierte zuletzt bei 208 CHF.
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