Die Bank Cler hat im vergangenen Geschäftsjahr 2018 mehr verdient als noch im Vorjahr. Die schweizweit tätige Tochtergesellschaft der Basler Kantonalbank konnte dabei von tieferen Kosten profitieren, nachdem im Jahr 2017 noch die Kosten für den Namenswechsel sowie für die Pensionskasse das Ergebnis belastet hatten.
Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis lag mit 60 Mio. CHF um rund 24% über dem Vorjahr. Der Reingewinn erhöhte sich leicht um 3,9 % auf 39.8 Mio. CHF, wie die Bank Cler am Donnerstag mitteilte. Die BKB als allein verbliebene Aktionärin erhält eine unveränderte Dividende von 1.80 CHF pro Aktie.
Im Zinsengeschäft konnte die Bank dank einer günstigeren Refinanzierung zwar den Bruttoerfolg leicht steigern. Im Vorjahr hatte das Institut allerdings noch von Auflösungen von Wertberichtigungen profitiert, so dass der Nettoerfolg im Zinsengeschäft nun wieder rückläufig ausfiel (-6,0% auf 175.7 Mio.). Trotz einem „unruhigen Marktumfeld“ verbesserte sich zudem das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft leicht (+0,5% auf 55.6 Millionen).
Im Hypothekargeschäft konnte die BKB-Tochter dabei weiter wachsen: Die Hypothekarforderungen erhöhten sich zum Vorjahr um 3,9% auf 15.2 Mrd. CHF. Zulegen konnte die Bank Cler auch bei den Kundeneinlagen, die um 1,1% auf 12.1 Mrd. CHF anstiegen.
Neue Kunden für Smartphone-Bank
Auf der Kostenseite fielen die umfangreichen Mehrkosten von 2017 wieder weg, welche der vormaligen Bank Coop aus dem Namenswechsel und der Neupositionierung entstanden waren. Weiterhin habe die Bank allerdings in die Digitalisierung und in die Erneuerung des Geschäftsstellennetzes investiert, hiess es. So habe sie in Sitten, Lugano, Locarno und Aarau ihr neues Geschäftsstellenkonzept umgesetzt.
Mit umfangreichen Kosten verbunden war auch die Lancierung der Smartphone-Bank „Zak“ im Frühling 2018. Dabei sei es der Bank Cler aber bereits gelungen, zahlreiche Neukunden zu gewinnen. Seit der Lancierung habe sich „Zak“ weiterentwickelt und sei um einige Funktionalitäten erweitert worden.
Weitere Umbauten
Auch im laufenden Jahr will die Bank Cler weitere Investitionen tätigen. So seien Umbauten in Freiburg, Neuenburg und Genf geplant. Ausserdem werde die Smartphone-Bank „Zak“ weiterentwickelt: So sollen weitere Verbesserungen vorgenommen und neue Mehrwertleistungen in das Angebot integriert werden. Aus der Dekotierung der Inhaberaktien und der Befreiung gewisser Publizitätspflichten werde eine „moderate Kostenentlastung“ resultieren. Insgesamt erwarte die Bank 2019 einen stabilen Gewinn.
Das Finanzinstitut war 2017 von „Bank Coop“ in „Bank Cler“ umbenannt worden, nachdem die Coop-Gruppe als Aktionärin ausgestiegen war. Die Basler Kantonalbank, die seit 1999 Mehrheitsbesitzerin der Bank ist, hatte im letzten Jahr mit Erfolg ein Angebot für eine Komplettübernahme mit 52 CHF/Aktie gemacht. Ein Gesuch zur Dekotierung der Bank-Cler-Aktien wurde eingereicht. Als Zeithorizont war zuletzt das laufende erste Quartal 2019 genannt worden.
Die wenigen Restbestände der Aktie der Bank Cler bewegen sich seit dem Übernahmeangebot bei 52 CHF. Die Partizipationsscheine der Basler Kantonalbank kosteten zuletzt 76.40 CHF.
tp/tt