An ihrer Delegiertenversammlung vom Donnerstag haben die Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) dem kriselnden Milchverarbeiter Hochdorf den Rücken gestärkt. Man habe das nötige Vertrauen in die neue Hochdorf-Crew, sagte ZMP-Präsident Thomas Oehen einer Mitteilung zur Versammlung zufolge. Das Team müsse nun die nötige Zeit haben, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen.
Hochdorf hat ein schwieriges Jahr hinter sich: Umsatz und Gewinn fielen 2018 deutlich unter die Vorjahreswerte. Die ZMP-Genossenschaft ist über ihre Beteiligungsgesellschaft ZMP Invest mit über 14,5% die grösste Hochdorf-Aktionärin. Hochdorf wiederum sei für die ZMP-Mitglieder die zweitwichtigste Abnehmerin von Milch, zeigte Oehen die Abhängigkeiten auf. Wichtiger ist nur noch Emmi.
An der letzten Hochdorf-Generalversammlung vom Montag konnte sich ZMP auf der ganzen Linie durchsetzen. Sie stellt nun mit Jörg Riboni, Markus Bühlmann und Bernhard Merki drei der sieben Mitglieder im Verwaltungsrat von Hochdorf. Dabei übernahm Merki das Präsidium vom abgewählten Daniel Suter.
ZMP gehe es nicht darum, die Firma Hochdorf zu kontrollieren, stellte Oehen klar. Das Unternehmen soll vielmehr erfolgreich sein und sich zu einem wettbewerbsfähigen Milchverarbeiter entwickeln, der entsprechende Milchpreise bezahlen könne.
Zudem kam von Delegierten die Forderung auf, dass die zukünftige Beteiligungsstrategie von ZMP Invest gut durchdacht und auch mit den Mitgliedern diskutiert werden müsse. Und auch die Kommunikation müsse verbessert werden. Oehen versicherte daraufhin, dass der Vorstand an einer neuen Strategie arbeite und diese zum gegebenen Zeitpunkt mit den Mitgliedern diskutieren werde.
Die Aktien von Hochdorf sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden sie für 131 CHF gehandelt.
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