Die Aktien von Valora legen am Donnerstagmorgen eine veritable Rally an den Tag. Das Unternehmen hat von den SBB den Zuschlag für 262 Kiosk- und Convenience-Flächen erhalten. Valora hat damit andere Interessenten wie Coop ausgestochen.
Bis gegen 9.20 Uhr legen die Aktien von Valora um 10% auf 271 CHF zu. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht dagegen nur um 0,05% höher.
Dass Valora sämtliche ausgeschriebenen SBB-Standorte gewonnen hat, werte er als sehr gute Neuigkeiten, schreibt Marco Strittmatter von der ZKB in einem Marktkommentar. Dank dieses Zehnjahresvertrags erweitere das Unternehmen sein Netzwerk um 31 Verkaufsstellen.
Aus strategischer Sicht seien dies gute Nachrichten und er begrüsse diesen Schritt, ergänzt Volker Bosse von Baader Helvea. Dieser gibt aber zu bedenken, dass Valora damit zwar mehr Verkaufsflächen und damit mehr Umsatzpotenzial erworben hat, dies aber zu signifikant höheren Kosten.
Gemäss dem Unternehmen entsprechen die Mieten für die Convenience-Shops zwar jenen aktueller vergleichbarer Mietverhältnisse, bei den Kiosk-Flächen sollte es aber zu einer deutlichen Mietsteigerung kommen. Die Analysten der Bank Vontobel veranschlagen eine Erhöhung um insgesamt über 25%.
Der EBIT-Nettoeffekt bei Retail Schweiz in 2021 (im Vergleich zu 2018) wird gemäss Valora etwa -15 Mio. CHF betragen. Er sei hier sogar von -18 Mio. ausgegangen, schreibt Strittmatter von der ZKB. Allerdings habe er bisher aber noch keinen signifikanten Umsatzanstieg modelliert.
Valora geht für die vergebenen Standorte von einem Umsatzanstieg auf vergleichbarer Fläche von bis zu 5% aus aufgrund der Umwandlung von Kiosk- in Convenience-Verkaufsstellen und der Einführung des neuen Kiosk-Konzepts. Infolge eines höheren Umsatzanteils mit Convenience-Produkten wird eine höhere Bruttogewinnmarge erwartet.
Der stärkere Fokus auf den Convenience-Bereich (besserer Mix, mehr F&B) sollte die Rentabilität stützen, so die Experten der Bank Vontobel.
sig/rw