Cendres+Métaux: Kerngeschäfte der Bereiche Medtech und Luxury sollen wieder in den Fokus rücken

Rücktritte ohne Auswirkungen auf das operative Geschäft

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Die Kerngeschäfte der Bereiche Medtech und Luxury sollen bei CMSA künftig stärker im Fokus stehen. Quelle: www.cmsa.ch

Noch an der Generalversammlung vom 9. Mai 2019 stellte Arne-Christian Faisst, Verwaltungsrat des Bieler Edelmetallverarbeiters Cendres+Métaux (CMSA), die Pläne für die Kapitalerhöhung des Medtech-Spin-offs Diavantis vor. Wenige Tage später hatten die Aktionäre der CMSA ein Informationsschreiben zu der geplanten Kapitalerhöhung in der Post. Doch nur knapp drei Wochen nach der Generalversammlung traten Faisst und Verwaltungsratspräsident Marco Zingg überraschend von ihren Ämtern zurück. Dies hinterliess bei den Aktionären viele Fragezeichen und führte zu grosser Unsicherheit. Der Aktienkurs rutschte bei geringem Handel um mehr als 10% auf nur noch 5’700 CHF ab – den tiefsten Stand seit 10 Jahren.

Suche nach neuen Verwaltungsräten hat begonnen

Aus dem Unternehmen gibt es aber nun Entwarnung. «Die CEOs der Divisionen Medtech, Ronald Lenzeder, und Luxury & Industry, Philipp von Büren, führen das operative Geschäft bereits seit Februar 2019 und September 2018», erklärt Philipp von Büren, der gleichzeitig auch als CFO amtet, auf Anfrage von schweizeraktien.net. Somit hätten die beiden Rücktritte keine Auswirkung auf das operative Geschäft. Auf Fragen zum aktuellen Geschäftsverlauf verweist er auf die Aussagen, die an der Generalversammlung gemacht wurden. Zudem teilte er mit, dass die Suche nach neuen Verwaltungsratsmitgliedern bereits begonnen habe. Auch in Bezug auf Diavantis wird mit dem kompetenten Team nach Plan gearbeitet. Als nächstes stehe nun die Kapitalerhöhung von Diavantis an. Hier sei man im Gespräch mit den CMSA-Aktionären und potenziellen Investoren. Philipp von Büren macht allerdings nochmals klar, dass es sich bei Diavantis um ein Start-up von Cendres+Métaux handelt, das mit entsprechend hohen Risiken verbunden sei, und dessen Entwicklung einige Zeit benötige. Der Fokus von Cendres+Métaux richtet sich auf die Kerngeschäfte der Bereiche Medtech und Luxury & Industry.

Fazit

Die Rücktritte der Verwaltungsräte bei CMSA haben die Aktionäre zusätzlich verunsichert. Erst überraschte der Jahresabschluss 2017/18 negativ. Dann folgten die zwei Demissionen. Unklar war auch bisher, wie stark die beiden scheidenden Verwaltungsräte das operative Geschäft beeinflusst haben; schliesslich amteten sie interimistisch bis vor Kurzem auch als CEO der einzelnen Divisionen. Heute steht die operative Führung der zwei Divisionen allerdings auf eigenen Beinen. Dies war nach einer Übergangszeit mit den vielen Reorganisationen sicherlich notwendig. Auch bei Diavantis gibt es – sofern man den Unternehmensangaben Glauben schenken mag – ein kompetentes Team. Somit dürfte die Abhängigkeit von den beiden demissionierten VR-Mitgliedern gering sein. Ohnehin gilt es, das Kerngeschäft der CMSA in Zukunft wieder im Blickpunkt zu haben. Denn entscheidend für eine künftige Wiederaufnahme der Dividendenzahlung dürfte sein, ob CMSA in den Division Luxury & Industry und Medtech operativ profitabel arbeitet. Die Zeiten der Ausschüttung von Substanzdividenden sind, dies wurde an der Generalversammlung deutlich gemacht, endgültig vorbei. Auch sollten die CMSA-Aktionäre ihr Engagement wieder verstärkt auf das operative Geschäft von Cendres+Métaux richten. Die Investitionen der Gruppe in das Start-up Diavantis wurde Ende 2018 komplett wertberichtigt, so dass bei einem Scheitern von Diavantis keine negativen Folgen mehr für die CMSA-Aktionäre zu befürchten sind. Im Erfolgsfall dürfte die Beteiligung an Diavantis hingegen einen zusätzlichen Ertrag bringen. Bis es soweit ist, dürften allerdings einige Jahre vergehen. Dies sollten auch die Aktionäre berücksichtigen, die beabsichtigen, in Diavantis direkt zu investieren.

Nach dem jüngsten Kursrückgang auf 5’700 CHF erscheinen die auf OTC-X gehandelten Aktien der CMSA-Gruppe zwar günstig. Das gesamte Unternehmen hat eine solide Bilanz; das Fremdkapital besteht grösstenteils aus Rückstellungen für Preisschwankungen auf die Goldbestände. Allerdings sollten Aktionäre mit einem Engagement zuwarten, bis sich die Visibilität wieder verbessert hat. Denn es gilt: «Erst ‚lifere‘ (liefern), dann ‚lafere‘ (reden)».

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