Das Biopharmaunternehmen Polyphor zieht für seinen Produktkandidaten Murepavadin die Reissleine. Die beiden Phase-III-Studien PRISM MDR und UDR, in der Murepavadin in der intravenösen Formulierung getestet wurde, werden eingestellt, wie Polyphor am Mittwoch mitteilte.
Bereits Anfang Mai hatte das Unternehmen die Patientenrekrutierung eingestellt, nachdem unerwartet viele der behandelten Patienten akutes Nierenversagen erlitten hatten. Eingesetzt wurde das Mittel, um im Krankenhaus erworbene Lungenentzündung (HABP/VABP) zu behandeln.
Jene Patienten in der PRISM MDR-Studie, die mit Murepavadin behandelt wurden, hätten einen Anstieg der Kreatininkonzentration im Serum aufgewiesen, der wiederum auf eine höher als erwartet ausgefallene Häufigkeit akuter Nierenversagen hinweise, heisst es in der heutigen Mitteilung.
Gleichzeitig hat Polyphor den Angaben zufolge eine Reihe von Optionen und Tätigkeiten identifiziert, um das Nutzen-Risiko-Verhältnis der intravenösen Formulierung von Murepavadin zur Behandlung der im Krankenhaus erworbenen Lungenentzündung zu verbessern. Einige davon seien bereits begonnen worden, und man werde diese Optionen in den nächsten Monaten beurteilen können, so die Mitteilung.
Die Entscheidung, die PRISM-Studien einzustellen, gelte nur für die intravenöse Murepavadin-Formulierung und habe weder Auswirkungen auf die Weiterentwicklung des Murepavadin-Inhalationsprogramms noch auf die Weiterentwicklung des OMPTA-Programms.
Die Aktien von Polyphor sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 9.61 CHF für eine Aktie gezahlt. Seit der Erstnotiz hat der Aktienkurs um mehr als 70% verloren.
hr/uh