Die Immobiliengesellschaft Cham Group trägt dem geringen Handelsvolumen der eigenen Aktien an der Schweizer Börse SIX Rechnung. Die Aktien sollen dekotiert und ab dem 19. Dezember nur noch ausserbörslich gehandelt werden. Zudem will die Immobilienfirma einen Aktienrückkauf lancieren.
Die Gruppe begründet den Wechsel zum ausserbörslichen Handel in einer Mitteilung vom Mittwoch aber auch mit den zunehmenden regulatorischen Vorschriften für die Aufrechterhaltung der Kotierung. Der Cham Group mit ihrer vergleichsweise geringen Marktkapitalisierung entstünden dadurch überproportionale Kosten und ein unverhältnismässiger Aufwand. Die Dekotierung sämtlicher Aktien von der SIX Swiss Exchange ist auf den 18. Dezember 2019 (letzter Handelstag) beantragt. Die SIX hat der Dekotierung bereits zugestimmt.
Aktienrückkauf zu 440 CHF je Aktie
Um Investoren, die nur in kotierte Aktien investiert sein könnten, einen Ausstieg zu ermöglichen, will die Gesellschaft ein Rückkaufprogramm lancieren. Dabei sollen ab dem 16. August während vier Wochen bis zu 5% der ausstehenden Aktien zu einem Preis von 440 Franken pro Aktie (Letzter Kurs: 431,00 CHF) zurückgekauft werden. Die Gesellschaft plant, die erworbenen Aktien bis auf Weiteres in ihrem Eigenbestand zu halten.
Gewinnrückgang und hohes Eigenkapital
Die Cham Group, die sich auf die Entwicklung des Papieri-Areals im Zentrum von Cham konzentriert, hat im ersten Halbjahr 2019 einen Gewinn von 9,9 Mio. CHF erzielt, nachdem es im Vorjahreszeitraum noch 83,6 Mio. gewesen waren. Das Betriebsergebnis vor Neubewertung (EBIT) der Gruppe wird mit -0,1 Mio. nach -0,3 Mio. CHF angegeben, der Neubewertungserfolg mit 11,8 Mio. nach 45,5 Mio. CHF.
Der Gewinneinbruch erklärt sich vor allem mit der Umstellung der Rechnungslegung, dem Verkauf des Geschäftsbereichs Papier und einer signifikanten Neubewertung des Papieri-Areals im Vorjahr. Daher sind die Zahlen kaum mit der Vorjahresperiode zu vergleichen. Das Eigenkapital der Cham Group per Mitte Jahr wird mit 238,9 Mio. CHF angegeben, was einer Eigenkapitalquote von 92% entspricht.
Der Gesamtwert des Immobilienportfolios erhöht sich um 15 Mio. CHF auf 153,3 Mio. CHF. Die Studienauftragsverfahren für die erste Bauetappe des Papieri-Areals seien abgeschlossen, erste Baugesuche seien eigereicht worden und die Abbrucharbeiten hätten begonnen. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände soll etappenweise über die nächsten 10 bis 15 Jahre ein elf Hektar umfassendes neues Quartier mit je rund 1’000 Wohnungen und Arbeitsplätzen entstehen.
pre/uh