Der Swiss Small & Mid Caps Equity der Banque Cantonale Vaudoise zielt darauf ab, einen langfristigen Wertzuwachs zu erreichen. Der Teilfonds ist äusserst diversifiziert. Anhand eines multidimensionalen Managementansatzes, der auf qualitative, fundamentale und verhaltensbezogene Analysen aufbaut, werden die bestmöglichen Gelegenheiten zu Anlagen gesucht. Der Fonds verwaltet ein Vermögen von 160 Mio. CHF.
Eric Chassot ist seit 2010 bei der BCV als Manager für Schweizer Aktien tätig. Zuvor arbeitete er − ebenfalls im Bereich Schweizer Aktien − als Analyst und Fondsmanager bei Bordier & Cie und der UBP in Genf sowie bei der Liechtensteinischen Landesbank in Vaduz.
Herr Chassot, die Stimmung an den Märkten wird nervöser, Rezessionsängste machen sich breit. Wie reagieren Sie mit Ihrem Fonds auf die konjunkturelle Grosswetterlage?
Wir sind defensiver ausgerichtet. Wir haben zum Beispiel die Industrietitel untergewichtet und die Konsumgüter sowie die Versorger übergewichtet.
Die meisten Halbjahreszahlen im Industriesektor haben rückläufige Bestellungseingänge gezeigt. Die derzeitigen Wirtschaftsindikatoren bei unseren wichtigsten Handelspartnern, z.B. Deutschland, verharren auf tiefem Niveau. Vor diesem Hintergrund bleiben wir im Industriesektor vorsichtig.
Im Bereich der Medizintechnikunternehmen bevorzugen wir die beiden Mid Caps Sonova und Straumann. Was deren Wachstumsperspektiven betrifft, verfügen beide Werte über gute Visibilität
Versorger, Konsumdienstleister und Technologieunternehmen sehen Sie in ihrer Entwicklung positiv. Was sind Ihre Gründe für diese Einschätzung?
Beim BCV Swiss Small & Mid Caps Equity Fonds legen wir vor allem Wert auf die Titelselektion. Die Sektorallokation ist zweitrangig und eigentlich das Resultat der Titelselektion. Da wir in BKW, Galenica, Zur Rose und Huber+Suhner übergewichtet sind, sind diese 3 Sektoren infolge der Titelselektion im Fonds übervertreten.
Im Versorgerbereich sind Sie in BKW investiert. Gibt es für Sie keine anderen interessanten Energieunternehmen?
Der Hauptgrund dieser Investition hat mit der Entwicklung des Dienstleistungsgeschäfts zu tun. Mit der jetzigen Transformation der Gesellschaft wird die Stromabhängigkeit reduziert, und die BKW beabsichtigt, bis spätestens 2024 in den 3 operativen Segmenten Energie, Netze und Dienstleistungen je ein Drittel des Ergebnisses zu generieren. Die BKW hat vor ein paar Tagen hervorragende Halbjahreszahlen abgeliefert, wir sehen uns deshalb in diesem Engagement bestätigt.
Bei den Konsumdienstleistern setzen Sie u.a. auf Galenica und Zur Rose. Was macht diese Titel attraktiv?
Galenica ist ein solides Unternehmen und reagiert geschickt mit Effizienzverbesserungen und Einsparungen auf die sich verändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Gesellschaft profitiert vom stetig wachsenden Schweizer Gesundheitsmarkt und ist gut von Währungsturbulenzen und Handelsstreitigkeiten isoliert.
Zur Rose setzt zurzeit sehr auf Wachstum und folglich auf den Ausbau der Kapazitäten. Wir denken, dass die Einführung des E-Rezepts in Deutschland trotz gewisser Unsicherheit gute Chancen bringen wird.
Auch Huber+Suhner sehen Sie in ihrer Entwicklung sehr positiv und haben die Position ausgebaut. Was sind die Gründe hierfür?
Trotz vorsichtigeren Aussagen bezüglich des Geschäftsverlaufs im 2. Halbjahr verfügt die Firma über gute Perspektiven. Die Umstellung auf den Handystandard 5G, die robuste Projektaktivität im Bahnbereich sowie die neuen Kundensegmente wie E-Mobilität und Rechenzentren zeigen interessantes Potenzial.
Welche anderen Technologieunternehmen können Sie zurzeit empfehlen?
Gemäss unserer Kommunikationspolitik geben wir keine Empfehlungen. Das Portfolio ist breit investiert, und innerhalb eines gut diversifizierten Portfolios zählt jede Position.
Von den zehn grössten Positionen Ihres Portfolios stammt nur Temenos aus der Romandie. Warum investieren Sie nicht stärker in die Region?
Das Hauptziel des Fonds ist, einen Mehrwert für unsere Kunden zu generieren. Dafür wählen wir die Titel mit dem interessantesten Potenzial, unabhängig vom Standort des Unternehmens.
Könnten Sie sich als Investor in Small und Mid Caps auch vorstellen, in Werte zu investieren, die auf OTC-X gehandelt werden, wenn die entsprechende Liquidität vorhanden ist?
Das Fondsreglement erlaubt es uns. Zurzeit machen wir jedoch keinen Gebrauch von dieser Möglichkeit.
Von welcher Performance Ihres Fonds gehen Sie in 2019 aus?
Das Ziel des Anlagefonds ist eine relative Outperformance gegenüber der Benchmark SPI Extra zu generieren. Wir geben keine Prognosen über die absolute Performance ab.
Herr Chassot, vielen Dank für dieses Gespräch.