Das Biopharmaunternehmen Obseva hat mit seinem wichtigsten Produkt einen herben Rückschlag erlitten. Das Fruchtbarkeitsmittel Nolasiban habe in der zulassungsrelevanten Studie „Implant 4“ den primären Endpunkt nicht erreicht, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Ziel der Studie war eine Erhöhung der anhaltenden Schwangerschaftsrate nach 10 Wochen nach einer In-vitro-Fertilisation (IVF) im Embryotransfer (ET), wie es im Communiqué weiter hiess. Bei Placebo habe die Rate bei 39,1% gelegen, mit der Beigabe von Nolasiban bei 40,5%.
Obseva habe daher beschlossen, das aktuelle Nolasiban IVF-Programm einzustellen. Das Unternehmen prüfe nun eine Neupositionierung des Produktkandidaten.
Höherer Verlust
Für das dritte Quartal 2019 steht bei Obseva ein Verlust in Höhe von 27,6 Mio. US-Dollar zu Buche. Im Vorjahr lag dieser bei 18,6 Mio., wie aus einer zweiten Medienmitteilung hervorgeht.
Insgesamt hat Obseva gut 27 Mio. Dollar ausgegeben, fast 8 Mio. Dollar mehr als in der Vergleichsperiode. Der Grossteil der Ausgaben floss mit 21,9 Mio. in die Forschung und Entwicklung – hier ein Anstieg um etwa 6 Mio..
Obseva hat noch kein Produkt auf dem Markt. Daher zehrt das Unternehmen vorerst von seinen Barmittelreserven. Diese lagen zum Ende des dritten Quartals bei 91,0 Mio. US-Dollar. Ende Juni betrugen sie noch 98,5 Mio. CHF.
Die Aktien von Obseva sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Der Aktienkurs rauschte nach Bekanntgabe dieses Rückschlags um mehr als 30% in die Tiefe und notiert bei 4.90 CHF. Noch im Januar hatten die Aktien mehr als 15 CHF gekostet. Das Unternehmen ist seit Juli 2018 an der SIX kotiert. Der höchste je bezahlte Kurs wurde in den ersten Handelstagen erreicht und lag bei 21.90 CHF.
ra/jb