Der Fleischverarbeiter Bell hat den Turnaround in Deutschland geschafft. „Ja, wir verdienen Geld in Deutschland“, sagte CEO Lorenz Wyss in einem Interview mit der „Finanz und Wirtschaft“ (Mittwochausgabe). Doch er fügte an: „Aber fragen Sie lieber nicht, wie viel.“
Bell werde aber in Deutschland, wo man sich nach dem Verkauf der Wurstwerke auf Rohschinken konzentriert, weiter verbessern, betonte er. „Wir wollen unsere Abläufe optimieren. Auch hier ist Automation ein Thema.“
In Frankreich hingegen ist Bell laut dem CEO derzeit nicht profitabel. Als Grund nannte er die hohen Rohstoffpreise. „Wir konnten das teilweise weitergeben. Die Performance ist besser, aber wir sind nicht dort, wo wir sein wollen.“
Säfte als Option
Vegane Ernährung hält der Bell-Chef zwar für eine Zeiterscheinung, die wieder verschwinden wird. Vegetarisch sei hingegen ein Trend, der anhalte. Langfristig sei es daher das Ziel, mit Convenience gleich viel Umsatz zu machen wie mit Fleisch. „Da fehlen uns knapp 2 Milliarden“, so Wyss.
Die Lücke will er mit neuen Produktionsstätten schliessen. „Dann wollen wir noch das eine oder andere akquirieren, um dieses Ziel zu erreichen.“ Als „Abrundung“ im Portfolio könnte er sich „gewisse Warengruppen wie etwa Säfte“ vorstellen, erklärte er.
Die Aktien der Bell Food Group sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden Preise von 275.50 CHF für eine Aktie gezahlt.
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