Der Komponentenhersteller Schaffner hat im Geschäftsjahr 2018/19 (per 30.9.) unter der konjunkturellen Abkühlung gelitten und klar weniger umgesetzt. Der Gewinn kam dabei überproportional zurück, die Dividende wird entsprechend gekürzt.
Der Umsatz nahm gegenüber dem Vorjahr, als ein Rekordumsatz erzielt worden war, um knapp 11% auf 197.4 Mio. CHF ab und der Auftragseingang um gut 10% auf 200.7 Mio. CHF, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Mit einem Umsatzminus in Lokalwährungen von 9,3% im Gesamtjahr hat sich das Abwärtstempo im zweiten Semester gegenüber dem ersten (-5,0%) beschleunigt.
Schaffner führt den Rückgang hauptsächlich auf die Schwäche des Automobilgeschäfts zurück sowie auf die „generell tiefere Auslastung“ in den meisten Produktionswerken. Das Unternehmen spricht von einer „Wachstumsverlangsamung der Weltwirtschaft als Folge der Handelsspannungen zwischen den USA und China“. Und auch die Währungsdynamik fiel negativ ins Gewicht.
Dies belastete auch den operativen Gewinn. So brach das EBIT um über 40% auf noch 9.8 Mio. CHF ein, wobei sich die entsprechende Marge um 2,7% auf 5,0 % verringerte. Im Vorjahr profitierte das Betriebsergebnis allerdings noch von Versicherungsleistungen für einen Brand im Werk in Thailand.
Der Reingewinn fiel gegenüber dem Vorjahr um mehr als einen Fünftel auf 7.2 Mio. CHF zurück. Da im Vorjahr im Reinergebnis noch ein negativer Steuereffekt aufgrund der Steuerreform in den USA mitspielte, ist die Differenz zum vergleichbaren Reingewinn aus dem Vorjahr allerdings noch höher.
Dividende wird gekürzt
Die Dividende soll denn auch auf 5.00 CHF je Aktie gekürzt werden, im Vorjahr wurden noch 6.50 CHF ausbezahlt. Die 5 CHF teilen sich je hälftig auf in eine ordentliche Dividende sowie in eine steuerfreie Ausschüttung aus Kapitaleinlagereserven.
Der Rückgang der Kennzahlen von Schaffner kommt nicht überraschend, denn bereits Ende August hatte das Unternehmen eine Gewinnwarnung publiziert und die Prognosen für das Gesamtjahr nach unten angepasst. Schaffner führte damals eine „deutlich nachlassende Dynamik in wichtigen Teilmärkten, die nach wie vor schwache Autokonjunktur und die aktuelle Wechselkurssituation“ ins Feld. Die nun für das Gesamtjahr vorgelegten Zahlen entsprechen insgesamt den damals geäusserten Erwartungen.
Von den Divisionen trugen alle zum tieferen Umsatz bei, am meisten allerdings die Division Automotive, welche um über 20% unter dem Vorjahresniveau lag. Immerhin blieb diese Division wie die Division Power Magnetics operativ in der Gewinnzone, wenn auch die Margen geringer ausfielen. In der Division EMC, wo das Geschäft mit den Filtern für elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) angesiedelt ist, resultierte erneut eine Marge klar im zweistelligen Prozentbereich.
Auf einen quantitativen Ausblick für das Geschäftsjahr 2019/20 verzichtet Schaffner. Aufgrund der weiterhin gedämpften Stimmung auf den Weltmärkten sei auch im Geschäftsjahr 2019/20 von einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld auszugehen. Für eine konkrete Guidance sei die Volatilität zu hoch und die Visibilität zu gering. Eine verhaltene Entwicklung erwartet Schaffner insbesondere für die Division Automotive.
Das Mittelfristziel für das organische Umsatzwachstum von 5% bleibt bestehen, ebenso das Ziel einer EBIT-Marge im Bereich von 8 bis 10%.
Die Schaffner-Aktie wird an SIX Swiss Exchange gehandelt und notierte am Mittag mit über 3% klar im Minus.
cf/kw