Das Lausanner Finanzdienstleistungsunternehmen Bondpartners SA kehrte im 2019 mit einem Reingewinn von 3.1 Mio. CHF nach einem Verlust von 0.5 Mio. CHF in die Gewinnzone zurück. Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung zum Jahresabschluss, die entweder in französischer oder englischer Sprache zur Verfügung steht, informiert, sind die Zahlen bisher nicht geprüft. Keine Angaben macht Bondpartners bislang über die Höhe der Dividende.
Starke Entwicklung des Bestandsportfolios
Bondpartners erwirtschaftete im Berichtsjahr Bruttoerträge von 12.35 Mio. CHF nach nur 3.7 Mio. CHF im 2018. Hierin nicht enthalten sind die Effekte aus Wechselkursveränderungen. Markant besser entwickelte sich der Erfolg des Bestandsportfolios mit einem Gewinn von 5.1 Mio. CHF nach einem Vorjahresverlust von 3.4 Mio. CHF. Im Bereich des Handelsgeschäfts profitierte Bondpartners von der günstigen Finanzmarktentwicklung mit einem Anstieg der Einnahmen um 0.5 Mio. CHF auf 4.5 Mio. CHF. Weiterhin unter Druck stand indessen das Kommissionsgeschäft, was sich in einem Rückgang des Erfolgs um einen Drittel auf 0.4 Mio. CHF niederschlug. Stabil auf dem Vorjahresniveau verharrten die Einkünfte aus dem Zinsgeschäft.
Auf der Kostenseite konnten die betrieblichen Aufwendungen auf dem Vorjahreswert von 6.2 Mio. CHF stabil gehalten werden. Zusammen mit den ebenfalls stabilen übrigen Kosten resultierte analog des Vorjahres ein Betriebsaufwand vor Steuern von gesamthaft 6.6 Mio. CHF. Deutlich tiefer als im Vorjahr fielen mit minus 0.7 Mio. CHF nach minus 2.2 Mio. CHF die negativen Effekte der Wechselkursveränderungen zulasten der Erfolgsrechnung aus. Im Ergebnis führte dies zu einem positiven Geschäftserfolg von 5 Mio. CHF nach einem Verlust von 5.2 Mio. CHF im 2018.
Anhaltend solide Bilanzkennzahlen
Die Bilanzsumme lag mit einem Wert von 135 Mio. CHF per Jahresende 2019 um gut 15% höher als im Vorjahr. Etwas tiefer war die ausgewiesene Eigenmittelquote mit 62%, nachdem diese im 2018 noch bei 67% lag. Die höheren Handelsbestände und grössere offene Handelspositionen per Jahresende 2019, denen entsprechende Rückstellungen gegenüberstehen, ist für das Minus der Eigenkapitalquote verantwortlich. Per saldo sind die Eigenmittel indessen um 3.8 Mio. CHF auf 83 Mio. CHF angestiegen. Dies untermauert die Firmenphilosophie der starken Eigenmittelunterlegung der Handelsbestände, die es problemlos erlaubt, Schwankungen der Eigenbestände problemlos abzufedern. Den gesetzlichen Eigenmittelanforderungen von 11 Mio. CHF stehen bankengesetzlich anrechenbare Eigenmittel von 75 Mio. CHF gegenüber, womit Bondpartners die regulatorischen Vorschriften klar übertrifft.
Vorsichtiger Ausblick
Für das laufende Jahr zeigt sich die Gesellschaft gewohnt vorsichtig. Die Kursgewinne an den Aktienmärkten mahnen zur Vorsicht bei der Verwaltung der Handelsbestände. Ein markanter Anstieg der Volatilitäten an den Märkten analog der Jahre 2015 und 2018, die bei den Investoren nicht nur gute Erinnerungen hinterliessen, könne nicht ausgeschlossen werden. Die Marktrisiken werden durch die anhaltend expansive Geldpolitik der Notenbanken weiterhin gedämpft. Bondpartners mahnt zu einer vorsichtigen Geschäftsstrategie im Handelsgeschäft.
Fazit
Die Geschäftszahlen von Bondpartners für das Jahr 2019 fallen erfreulich aus. Die bislang vorliegenden provisorischen Kennzahlen werfen ein sehr positives Licht auf das Unternehmen. Lediglich die Margen im für Bondpartners wichtigen Obligationengeschäft blieben weiterhin unter Druck. Insgesamt konnte das Finanzinstitut von der positiven Entwicklung an den Finanzmärkten profitieren. Noch keine Aussagen gemacht wurden zu einer Dividende für das Geschäftsjahr 2019.
Die Aktien von Bondpartners werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. In den letzten Wochen veränderte sich der Kurs nur wenig. Der letztbezahlte Kurs lag bei 875 CHF. Damit notieren die Titel weiterhin mit einem deutlichen Abschlag von über 40% auf den Buchwert per Jahresende 2019. Auch wenn derzeit keine verlässlichen Aussagen zur Dividende möglich sind, kann es als wahrscheinlich angesehen werden, dass die Dividende deutlich höher als im Vorjahr liegt, wo 10 CHF pro Aktie bezahlt wurden. Um eine ansehnliche Rendite zu erreichen, was bei Bondpartners in den Vorjahren mit Ausnahme des Verlustjahres 2018 stets der Fall war, müsste der Betrag der Ausschüttung mindestens auf 30 CHF verdreifacht werden. Dies erscheint nicht ausgeschlossen.