Spätestens Ende 2021 wird der Referenzzinssatz Libor nicht mehr ermittelt. An seine Stelle tritt für Geldmarktfinanzierungen die Schweizer Lösung SARON («Swiss Average Rate Overnight»). In einer nationalen Arbeitsgruppe wurden verschiedene Varianten für die Anwendung des SARON in Kreditprodukten geprüft. Wie die WIR Bank Genossenschaft am Freitag mitteilte, hat sie sich für den sogenannten «Period Shift» entschieden.
Bei dieser Berechnungsvariante werde die Beobachtungsperiode um eine ganze Zinsperiode vorverschoben, so die Bank in ihrer Mitteilung. «Dadurch kennt der Kunde, analog beispielsweise zur bisherigen Libor-Hypothek, seinen Zinssatz spätestens am Starttag der Zinsperiode», so kommentiert WIR Bank-CEO Bruno Stiegeler den Entscheid in der Medienmitteilung. Dabei nehme die Bank bei steigenden Referenzzinsen ein gewisses Risiko in Kauf.
Nebst klassischen Festzinshypotheken und der Mehrwert-Hypothek WIR (mit Negativzins auf den WIR-Anteil) biete die Bank auch Geldmarktfinanzierungen mit Laufzeiten von drei und fünf Jahren an. Erste Produkte auf den SARON sollen bei der WIR Bank voraussichtlich ab Mitte Juni 2020 angeboten werden.
Die Genossenschaftsanteile der WIR Bank werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 371 CHF für einen Anteil gezahlt.